FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine große Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed am Vorabend könnte den deutschen Leitindex Dax am Donnerstag näher an sein Rekordhoch heranführen. Der Broker IG berechnete das Börsenbarometer rund eine Stunde vor Handelsbeginn 0,65 Prozent höher auf 18.833 Zähler. Zur bisherigen Höchstmarke vom Monatsanfang bei 18.990 Punkten fehlen dem Dax nurmehr 157 Punkte oder knapp ein Prozent.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde am Morgen 0,8 Prozent höher indiziert.
Mit einer deutlichen Zinssenkung um gleich 0,5 Prozentpunkte hat nun auch die US-Notenbank Fed die Zinswende eingeläutet. Es ist die erste US-Zinssenkung seit mehr als vier Jahren. Fed-Chef Jerome Powell habe aber gleich klargestellt, dass dies nicht das "neue Tempo" auf dem Weg nach unten sei, kommentierte die Commerzbank (ETR:CBKG). Die Fed habe lediglich ihren Spielraum genutzt, nachdem sie besonders lange abgewartet habe.
Die Fed signalisiert bis Jahresende weitere Senkungen um insgesamt 0,5 Prozentpunkte. Damit soll die Wirtschaft wieder angekurbelt werden und mit ihr die Beschäftigung, nachdem bis dato vor allem die Inflationsbekämpfung oberste Priorität hatte.
Die Reaktion an den Börsen in Asien war positiv, dort ging es teils kräftig aufwärts. Der Dow Jones Industrial hatte am Mittwochabend einen zwischenzeitlichen Rekord dagegen nicht halten können, er war letztlich im Minus gelandet.
Aktien der Merck (ETR:MRCG) KGaA stiegen vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate um 1,7 Prozent. Die Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) hat die Bewertung der Papiere des Pharma- und Chemiekonzerns mit "Buy" aufgenommen.
Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia (ETR:VNAn) will seine Tochter Deutsche Wohnen (ETR:DWNG) mittels eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags noch enger an sich binden. Papiere der Deutsche Wohnen gewannen 2 Prozent und die von Vonovia ein Prozent.