FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem starken Wochenabschluss an der Wall Street winken dem deutschen Aktienmarkt am Montag zunächst Gewinne. Eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Leitindex Dax (DAX) ein Plus von 0,59 Prozent auf 12 557 Punkte. Auch für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeichnet sich ein positiver Auftakt ab.
In der Vorwoche hatte sich der Dax nach zwischenzeitlichen Verlusten letztlich kaum verändert. Die Anleger bleiben damit nach dem Kursrutsch zu Monatsbeginn aus Sorge vor schnell steigenden Zinsen auf Richtungssuche. Nach dem nun absehbaren Sprung über die "wichtige Marke" von 12 500 Punkten dürfte der Dax laut dem technischen Analysten Orlando Pereira Rodrigues von der Privatbank Donner & Reuschel die 200-Tage-Linie bei 12 740 Punkten anvisieren. Sie gilt bei Börsianern als Indikator für den längerfristigen Trend.
Heiß und durchaus kontrovers diskutiert wird am Aktienmarkt der milliardenschwere Einstieg des chinesischen Autobauer Geely beim deutschen Traditionskonzern Daimler (4:DAIGn), der am frühen Freitagabend bekannt worden war. Analyst Philippe Houchois von der Investmentbank Jefferies sieht das Investment des erfolgreichen und langfristig denkenden Geely-Chefs Li Shufu durchaus positiv.
Sein Bernstein-Kollege Robin Zhu konstatiert dagegen nach Gesprächen mit Unternehmensmanagern und Investoren einen "Schock". Seit Wochen war spekuliert worden, dass der umtriebige Geely-Chef einen Großeinstieg planen könnte. Bisher war der Staatsfonds von Kuwait mit 6,8 Prozent größter Anteilseigner, einen richtigen Ankeraktionär hat der Konzern nicht.
Vorbörslich legten die Papiere von Daimler auf der Handelsplattform Tradegate um fast 2 Prozent zu. Geely-Aktien sprangen in Hongkong gar um über 6 Prozent an.
Weiteres Thema am Markt ist der Börsengang der Deutsche-Bank-Tochter DWS, der nun in die heiße Phase geht. Es wird damit gerechnet, dass er noch vor Ostern stattfindet. Beim Gang aufs Parkett sollen ausschließlich Aktien aus dem Bestand der Deutschen Bank verkauft werden - und zwar dem Vernehmen nach ein Viertel der Anteile für rund zwei Milliarden Euro. Die Deutsche-Bank-Aktie (4:DBKGn) legte auf Tradegate um fast 1,5 Prozent zu.