FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt dürften sich nach dem starken Vormonat erst einmal weiter zurückhalten. Am Dienstagmorgen deutete der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex (DAX) ein Minus von 0,21 Prozent auf 10 309 Punkte an. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) dürfte ebenfalls mit einem moderaten Verlust in den Handel starten. Im Fokus bleibt die laufende Berichtssaison der Unternehmen mit einer Zahlenflut von etlichen Dax-Konzernen.
Bereits am Montag hatten durchwachsene Konjunkturdaten und die wieder unter Druck stehenden Ölpreise dem wichtigsten deutschen Aktienindex einen Dämpfer verpasst: Er war nach einem freundlichen Start ins Minus gerutscht und hatte letztlich mit einem knappen Verlust geschlossen. Den Monat Juli hatte der Dax noch mit einem satten Plus beendet.
GUTE ZAHLEN VON FRESENIUS UND FMC
Der Medizinkonzern Fresenius (XETRA:FREG) und seine Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) (XETRA:FMEG) profitierten am Dienstag vorbörslich von der Zahlenvorlage: Beim Broker Lang & Schwarz legten die Aktien um 1,79 beziehungsweise 1,24 Prozent zu.
Beide Unternehmen hätten im zweiten Quartal etwas besser als erwartet abgeschnitten, lobte ein Händler. Dazu kämen die angehobene Gewinnprognose bei Fresenius und die höheren Jahresziele bei Fresenius' wichtiger Infusions- und Generikasparte Kabi. Auf letzteres hätten die Anleger allerdings schon gewettet, so dass die Fresenius-Aktie im weiteren Handelsverlauf unter Gewinnmitnahmen leiden könnte.
VONOVIA UND BMW ERFREUEN DIE ANLEGER
Beim Immobilienkonzern Vonovia (XETRA:VNAn) konnten sich die Anleger über einen Gewinnsprung im ersten Halbjahr und eine erneute Anhebung der Jahresziele freuen. Die Anteilsscheine verteuerten sich um 2,39 Prozent.
Die Aktien von BMW (XETRA:BMWG) legten um 1,13 Prozent zu. Dank des brummenden Autogeschäfts in Europa übertrafen die Münchener im zweiten Quartal bei wichtigen Kennzahlen die Analystenerwartungen.
Dagegen ging es für Infineon-Titel (XETRA:IFXGn) um 4,56 Prozent bergab. Der Halbleiterhersteller profitierte im abgelaufenen Quartal zwar von einer robusten Nachfrage aus der Industrie und von Smartphone-Herstellern. Dagegen sanken die Erlöse mit lukrativen Chips für Kreditkarten und Sicherheitssysteme. Einige Anleger machten nach dem guten Lauf der Aktie seit Jahresbeginn wohl erst einmal Kasse, sagte ein Händler.
ENDGÜLTIGE RESULTATE VON COMMERZBANK UND LUFTHANSA
Bei der Commerzbank (XETRA:CBKG) sorgten endgültige Geschäftsresultate für einen vorbörslichen Kursrückgang von 0,69 Prozent. Nach schwachen ersten sechs Monaten gab das Kreditinstitut die Hoffnung auf eine Wiederholung des Vorjahresergebnisses endgültig auf.
Dass die Lufthansa (XETRA:LHAG) angesichts von Terrorangst und Buchungseinbruch vor einem neuen konkreten Gewinnziel für 2016 zurückscheut, ließ die Titel um 0,52 Prozent sinken.