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Aktien Frankfurt: Dax beruhigt sich nach Franken-Turbulenzen

Veröffentlicht am 16.01.2015, 15:02
Aktien Frankfurt: Dax beruhigt sich nach Franken-Turbulenzen
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den Turbulenzen um den Franken hat der deutsche Aktienmarkt zum Wochenschluss eine Verschnaufpause eingelegt. Am Nachmittag lag der Dax (DAX) 0,02 Prozent tiefer bei 10 030,42 Punkten, nachdem er am Vortag extrem geschwankt war und letztlich 2,20 Prozent gewonnen hatte. Auslöser war die Entkoppelung des Franken zum Euro gewesen durch die Schweizerische Nationalbank (SNB); der vollkomen unerwartete Schritt hatte den Franken massiv aufgewertet und den Euro umgekehrt unter Druck gesetzt.

Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Konzerne gewann am Freitag 0,09 Prozent auf 17 586,50 Zähler. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) fiel um 0,31 Prozent auf 1432,14 Punkte. Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone gewann 0,15 Prozent ein.

DEUTSCHE INFLATION AUF FÜNF-JAHRES-TIEF

Ungeachtet der hohen Volatilität und Nervosität im Markt behaupte sich der Dax ganz ordentlich, sagte Analyst Andreas Paciorek von CMC Markets. Der Markt interpretiere das Vorgehen der SNB als klares Indiz für die Einführung eines Anleihenkaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB) in der kommenden Woche. Dies sowie die freundlicheren Aussichten für die deutsche Exportwirtschaft wegen des schwachen Euro steigere die Zuversicht am deutschen Aktienmarkt. Die Geldflut der Notenbanken treibt seit Jahren die Börsen.

Neben der Entwicklung an den Devisenmärkten richteten sich die Blicke der Anleger am Freitag auch auf neue US-Inflationsdaten, die das zwischenzeitlich merkliche Dax-Minus verringerten. So sind die Verbraucherpreise im Dezember auf den tiefsten Stand seit Oktober 2009 gefallen. Mit 0,8 Prozent lag die Jahresrate 0,5 Prozentpunkte tiefer als im November. Bankvolkswirte hatten allerdings eine noch niedrigere Rate von 0,7 Prozent erwartet.

Auf Wochensicht zeichnet sich damit eine positive Bilanz im Dax ab. Sollte der Leitindex auf dem aktuellen Stand schließen, läge der Wochengewinn bei rund 3,60 Prozent.

RWE NACH EINIGUNG UM DEA-VERKAUF KLAR SEHR FEST AN DAX-SPITZE

Unter den Einzelwerten standen RWE-Aktien (XETRA:RWEG) im Fokus. Sie reagierten am Freitag mit einem Kurssprung von zuletzt 5,64 Prozent auf die Einigung über den Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea. Börsianer hatten befürchtet, dass das Geschäft wegen des Ölpreisverfalls und der Russland-Krise platzen könnte. Den Angaben zufolge soll der geplante Dea-Verkauf an die Investorengruppe LetterOne des russischen Oligarchen Michail Fridman spätestens Anfang März 2015 vollzogen werden. Den Unternehmenswert von Dea bezifferte RWE auf 5,0 Milliarden Euro.

Die Aktien der Tui AG (ETR:TUI1) mussten wegen des verschobenen Börsengangs der Beteiligung Hapaq Lloyd Federn lassen. Zuletzt fielen die Papiere um 1,19 Prozent. Die Container-Reederei fasst ihren eigentlich für 2015 anvisierten Börsengang nach anhaltenden Verlusten nun für das kommende Jahr ins Auge. Das könnte einem Händler zufolge einige Investoren enttäuscht haben.

AUTOWERTE NACH GUTEN ABSATZZAHLEN AN DAX-SPITZE

Zu den attraktivsten Dax-Werten gehörten Autoaktien, die von ermutigenden Kfz-Absatzzahlen profitierten. So gewannen die Papiere von BMW, VW und Daimler zwischen 0,3 und 0,9 Prozent. Der europäische Automarkt hat 2014 eine sechsjährige Abwärtsserie beendet und wieder mehr Fahrzeuge verkauft. Mit gut 12,5 Millionen Stück seien 5,7 Prozent mehr abgesetzt worden als im Vorjahr, teilte der Branchenverband Acea am Freitag mit. 2007 war zuvor das letzte Jahr mit einem Verkaufsplus gewesen.

Ansonsten sorgten auf Unternehmensseite auch Analystenstudien für stärkere Kursbewegungen. So drückte eine Abstufung der Credit Suisse die Lufthansa-Aktien (XETRA:LHAG) um 3,68 Prozent nach unten und beförderte sie ans Dax-Ende. Analyst Neil Glynn hält die Titel der Fluggesellschaft für zu hoch bewertet. In den vergangenen Wochen hatten sie von sinkenden Treibstoffkosten profitiert. Glynn geht allerdings davon aus, dass die niedrigeren Kerosinpreise wegen des Wettbewerbsdrucks großteils an die Kunden weitergereicht werden.

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