FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat seine Verluste am Mittwoch bis zum Nachmittag deutlich eingedämmt. Nach einem zwischenzeitlichen Minus von knapp anderthalb Prozent beliefen sich die Abschläge bei 11 954,38 Punkten zuletzt noch auf 0,22 Prozent. Nachdem der deutsche Leitindex zum Wochenauftakt seine wochenlange Rekordjagd mit dem erstmaligen Sprung über 12 000 Punkte gekrönt hatte, hatten Gewinnmitnahmen ihn am Dienstag wieder unter die runde Marke gedrückt.
Zur Wochenmitte gibt die amerikanische Geldpolitik den Ton an. Nach ihrer zweitägigen Sitzung dürfte die US-Notenbank Fed am Abend zwar mit dem Leitzins weiter an der Nulllinie bleiben, nach Einschätzung vieler Fachleute allerdings nicht mehr lange: Sie rechnen damit, dass die Fed den verbalen Startschuss für baldige Zinsanhebungen gibt.
NICHT ALLE GLAUBEN AN US-ZINSWENDE SCHON IM SOMMER
Einige Beobachter glauben allerdings noch nicht so recht an eine Wende bereits im Sommer: Analyst James Hughes von CMC Markets etwa rechnet erst im kommenden Jahr mit steigenden Zinsen. Zwar sei der letzte monatliche US-Arbeitsmarktbericht stark ausgefallen. Aber die zuletzt schwachen Daten zu Einzelhandel und Industrieproduktion erinnerten daran, dass die Beschäftigungsentwicklung nicht das einzige Konjunkturbarometer sei, gab der Experte zu bedenken.
Auch die anderen Indizes erholten sich von ihren Tagestiefs: Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte sank zuletzt noch um 0,40 Prozent auf 20 631,15 Punkte, während der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) 0,64 Prozent auf 1626,57 Punkte verlor. Noch besser hielt sich der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) mit einem Minus von lediglich 0,05 Prozent auf 3670,23 Punkte.
STREIK BELASTET LUFTHANSA - BMW-GEWINNZIELE ENTTÄUSCHEN
Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren rar gesät. Die Aktien der Lufthansa (XETRA:LHAG) verloren nach der angekündigten Ausweitung des Pilotenstreiks 0,30 Prozent. Am Vortag hatten die Titel allerdings als Dax-Spitzenreiter im Leitindex geschlossen - trotz der schon für den heutigen Mittwoch angekündigten Bestreikung innerdeutscher Kurz- und Mittelstrecken.
Bei BMW (XETRA:BMWG) machten die Anleger nach Aussagen zur erwarteten Geschäftsentwicklung weiter Kasse und sorgten für Kursverluste von 3,26 Prozent. Die für die Pkw-Sparte angepeilte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit:Marge) von 8 bis 10 Prozent scheine bei den Investoren nicht gut anzukommen, sagte ein Händler. Daher würden bei der zuletzt rekordhohen Aktie eines der bisherigen Dax-Favoriten für 2015 Gewinne versilbert.