FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich nach zwei schwachen Tagen am Donnerstag wieder gefangen. Positive Impulse kamen von der starken Wall Street und soliden deutschen Konjunkturdaten. Für Verunsicherung sorgten aber der unverändert nervöse Ölmarkt und ein neuerlicher Einbruch der chinesischen Börsen.
Der Dax (DAX) legte zuletzt um 1,68 Prozent auf 9321,85 Punkte zu. An den beiden Handelstagen zuvor war der deutsche Leitindex um insgesamt mehr als 4 Prozent eingeknickt.
Der MDax (MDAX) für die Aktien mittelgroßer Unternehmen gewann am Donnerstag 2,13 Prozent auf 19 006,54 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) stieg um 2,64 Prozent auf 1576,93 Punkte. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) rückte um 1,98 Prozent vor.
WIRTSCHAFTSDATEN SCHMÄLERN KONJUNKTURSORGEN
Rückenwind erhielt der Markt vom Meinungsforschungsunternehmen GfK, das ein stabiles Konsumklima in Deutschland und eine ungebrochene Kauflaune der Verbraucher trotz Terrorwarnungen und Flüchtlingsdebatten feststellte. Vor allem der stabile Arbeitsmarkt und die weiter wachsende Nachfrage nach Arbeitskräften wirken sich laut GfK positiv auf den Konsum aus. Die Einkommenserwartung nahm spürbar zu.
Für Aufsehen in den USA sorgte die Nachricht, dass die dortigen Unternehmen im Januar deutlich mehr Neuaufträge erhielten als im Vormonat. Nach Zahlen des US-Handelsministeriums lagen die Aufträge für langlebige Güter 4,9 Prozent höher als im Dezember. Das ist der stärkste Zuwachs seit März 2015.
BAYER MIT VORSICHTIGEM AUSBLICK
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Bayer (ETR:BAYN) nach der Bekanntgabe aktueller Geschäftszahlen im Fokus. Mit einem Verlust von 1,84 Prozent waren sie Schlusslicht im Dax. Analystin Marietta Miemietz von der Investmentbank Equinet sprach von überraschend vorsichtigen Jahreszielen.
Mit an der Dax-Spitze fanden sich die Anteilsscheine der Deutschen Post (ETR:DPW) mit einem Gewinn von 4,14 Prozent. Zuvor hatte die US-Bank JPMorgan (N:JPM) eine positive Studie veröffentlicht. Die Gefahren für die Gewinnentwicklung durch mögliche Einbußen im Geschäft mit Amazon, ein maues globales Wachstum und Pensionsverpflichtungen seien inzwischen eingepreist, schrieb Analyst Christopher Combe zur Begründung.