FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Auf und Ab der vergangenen Tage hat sich am deutschen Aktienmarkt auch am Mittwoch fortgesetzt. Der Dax (DAX) fiel nach seiner Vortageserholung nun um 0,51 Prozent auf 11 944,38 Punkte. Momentan könne sich der deutsche Leitindex für keine Richtung entscheiden, sagte Analyst Andreas Paciorek vom Wertpapierhändler CMC Markets.
Für den MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,34 Prozent auf 20 762,35 Punkte nach unten; der TecDax der Technologiewerte (TecDAX) verlor 0,85 Prozent auf 1628,32 Punkte. Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone gab um 0,79 Prozent nach.
Börsianern zufolge drückte auch die fortgesetzte Erholung des Eurokurses etwas auf die Stimmung der Anleger, nachdem in den vergangenen Wochen vor allem die Papiere stark exportorientierter Dax-Unternehmen von der Schwäche der Gemeinschaftswährung profitiert hatten. Gestützt auf Konjunkturdaten kletterte der Euro zur Wochenmitte zeitweise auf mehr als 1,10 US-Dollar.
STIMMUNG IN DEUTSCHEN UNTERNEHMEN WEITER VERBESSERT
Das wichtigste Stimmungsbarometer für die deutsche Wirtschaft - das Ifo-Geschäftsklima - war zuvor das fünfte Mal in Folge gestiegen. Dagegen kamen verhaltene Konjunktursignale aus den USA: Die Aufträge für langlebige Güter waren deutlich gefallen. Die US-Daten setzten die US-Notenbank Fed mit Blick auf eine Leitzinserhöhung also nicht unter Druck, schrieb Analystin Viola Julien von der Landesbank Helaba. Höhere Zinsen in den USA würden den Dollar im Vergleich zum Euro attraktiver machen.
Mit Blick auf die Kursverluste des Dax sollte allerdings nicht vergessen werden, dass Anleger in den vergangenen Wochen selbst kleinere Rückschläge immer wieder als Einstiegsmöglichkeit genutzt hatten. Es gebe scheinbar noch immer viele Investoren, die bisher kaum von der Rally profitiert hätten und auf dem aktuell hohen Kursniveau noch einstiegen, schrieb Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar in einem Morgenkommentar. Eine Entscheidung über einen erneuten, stärkeren Schub nach oben stehe aber noch aus.
LUFTHANSA BLEIBT NACH GERMANWINGS-ABSTURZ IM FOKUS
Auf Unternehmensseite blieb der Absturz eines Airbus der Lufthansa-Tochter (XETRA:LHAG) Germanwings ein Thema. Der Dax-Konzern wartete weiter auf erste Hinweise zur Ursache des Unglücks. Die Lufthansa-Papiere weiteten vor diesem Hintergrund ihre Vortagesverluste aus und gaben um gut 1 Prozent nach.
Analyst Jochen Rothenbacher vom Investmenthaus Equinet strich seine Kaufempfehlung für die Papiere. Der Unfall könnte das Wachstum der Passagierzahlen kurzfristig belasten und das Image der Lufthansa als besonders sichere Airline könnte leiden, schrieb der Experte. Die Aktien von Airbus verbilligten sich im MDax um mehr als 2 Prozent.
KUKA ÜBERZEUGT LANGFRISTIGEN PLÄNEN
Die Aktien von Kuka (XETRA:KU2G) verteuerten sich entgegen dem Markttrend um fast 3 Prozent. Nach anfänglichem Zögern fanden die Anleger Gefallen an den langfristigen Wachstumsplänen des Anlagen- und Roboterbauers. Der setzt weiter auf einen Siegeszug der Automatisierung und will seinen Umsatz bis 2020 verdoppeln.
Ein ähnlich gutes Bild lieferte Tui (ETR:TUI1) ab mit einem Plus von fast 2 Prozent. Der weltgrößte Reisekonzern sieht sich dank steigender Gästezahlen zum Ende der Wintersaison auf Kurs.