FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) ist am Donnerstagnachmittag in der Gewinnspur geblieben. Zuletzt legte das Börsenbarometer um 0,22 Prozent zu auf 9997,49 Punkte. Damit stand der Leitindex nur knapp unter der Marke von 10 000 Punkten, die er im frühen Handel wieder überschritten hatte. Händlern zufolge stützten die steigenden Rohölpreise sowie der schwächere Euro, der zuletzt wieder unter 1,14 US-Dollar notierte.
Für den Mittelwerteindex MDax (MDAX) ging es am Nachmittag um 0,14 Prozent auf 20 253,65 Punkte hoch. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) gewann 0,47 Prozent auf 1647,85 Punkte. In Europa rückte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) um 0,54 Prozent auf 2972,54 Punkte vor.
BAYER AM DAX-ENDE
Die größte Aufmerksamkeit am Markt galt aber einem Verlierer: Die Aktie des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer (ETR:BAYN) rutschte um 4,25 Prozent ab und lag damit einsam am Dax-Ende. Die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg hatte unter Berufung auf mit der Materie vertraute Personen berichtet, dass die Leverkusener Interesse am US-Saatguthersteller Monsanto (NYSE:MON) hätten. Zuvor war in den USA über den weltgrößten Chemiekonzern BASF (ETR:BAS) als möglichen Käufer spekuliert worden. Dessen Aktien fielen um 0,61 Prozent.
Ansonsten stand die Berichtssaison weiter im Fokus: RWE-Papiere (XETRA:RWEG) legten an der Index-Spitze um rund 8 Prozent zu. Der von Energiewende und Atomausstieg gebeutelte Versorger hatte dank eines starken Energiehandelsgeschäfts mit einem operativem Gewinnanstieg überrascht.
Die Aktien des Immobilienkonzerns Vonovia (XETRA:VNAn) gewannen 0,20 Prozent dazu. Die ehemalige Deutsche Annington hatte ihre Jahresprognose erhöht.
Für die Adidas-Anteile (XETRA:ADSGn) ging es um mehr als 1 Prozent hoch, nachdem das Unternehmen ebenfalls seinen Ausblick angehoben hatte. Die Herzogenauracher dürfen sich wegen der vorzeitigen Auflösung des Ausrüstervertrags durch den FC Chelsea über eine Einmalzahlung freuen. Die Analysten der Commerzbank gaben aber zu bedenken, dass möglicherweise US-Konkurrent Nike dem englischen Fußballverein ein "schönes Angebot" unterbreitet habe.
STRÖER AN DER MDAX-SPITZE
An der MDax-Spitze verdrängten die Aktien des Werbekonzerns Ströer (XETRA:SAXG) die Papiere des Lackieranlagen-Spezialisten Dürr (XETRA:DUEG) vom ersten Platz. Beide Unternehmen überzeugten die Anleger mit ihren jüngsten Quartalszahlen. Der Kursaufschlag bei Ströer belief sich zuletzt auf 5,46 Prozent, der von Dürr auf 2,27 Prozent.
Im TecDax gewannen der Mobilfunkanbieter Drillisch (XETRA:DRIG) sowie der Solartechnik-Zulieferer SMA Solar (XETRA:S92G) nach der Vorlage ihrer Quartalszahlen 5,26 beziehungsweise 3,20 Prozent.