FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich nach den jüngsten Verlusten nur etwas aus der Deckung gewagt. Der Leitindex Dax (DAX) stand nach einem verhaltenen Auftakt gegen Mittwochmittag 0,38 Prozent höher bei 10 426,21 Punkten. Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank sprach von einer leichten Gegenbewegung nach dem sehr schwachen Wochenstart des Börsenbarometers.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen deutschen Unternehmen legte am Mittwoch um 0,30 Prozent auf 21 124,91 Punkte zu, und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) rückte um 0,14 Prozent auf 1744,78 Zähler vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) bewegte sich kaum vom Fleck.
UNSICHERHEIT VOR FED-SITZUNG
Halver zufolge herrscht weiterhin Unsicherheit darüber, ob die US-Notenbank Fed kommende Woche den Leitzins erneut anhebt. Jüngste Aussagen der Währungshüter zur Geldpolitik hätten keine klare Linie erkennen lassen, sondern eher zur Verwirrung der Anleger beigetragen.
Vor der Sitzung der Währungshüter am Mittwoch wachse nun unter den Anlegern die Nervosität, schrieb Investmentanalyst Wolfgang Albrecht von der Landesbank Baden-Württemberg. Höhere Zinsen würden festverzinsliche Wertpapiere gegenüber Aktien begünstigen.
BAYER ZIEHEN AN DAX-SPITZE
Hierzulande stiegen die Aktien von Bayer (DE:BAYGN) (ETR:BAYN) an der Dax-Spitze um rund 3 Prozent. Im milliardenschweren Übernahmepoker zwischen dem Pharma- und Chemiekonzern sowie dem US-Rivalen Monsanto (NYSE:MON) (ETR:MOO) geht es Kreisen zufolge auf die Zielgerade. Die Deutschen wollten den Preis erneut erhöhen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Eine offizielle Mitteilung von Bayer könne kurz nach der Aufsichtsratssitzung der Deutschen an diesem Mittwoch erfolgen.
Ansonsten spielte die Musik im SDax (SDAX) der gering kapitalisierten Werte: Unangefochtener Spitzenreiter waren die Aktien von Braas Monier (XETRA:BMSA) mit einem Gewinn von 20,08 Prozent auf 26,10 Euro. Der Dachziegel-Hersteller rechnet mit einem Übernahmeangebot. Der US-Baustoffhersteller Standard Industries plane, Anfang kommender Woche 25 Euro je Aktie zu bieten, teilte Braas Monier mit. Der Verwaltungsrat kündigte an, ein derartiges Angebot abzulehnen, weil das Unternehmen mehr wert sei.
Die Papiere von Gerry Weber (ETR:GWI1) zogen um knapp 3 Prozent an. Die Kosten für den laufenden Umbau drückten den Modekonzern zwar im dritten Geschäftsquartal in die roten Zahlen. Allerdings sei das Zahlenwerk insgesamt nicht so schlecht ausgefallen wie befürchtet, sagte ein Händler.