FRANKFURT (dpa-AFX) - Ohne klare Richtung hat sich der deutsche Aktienmarkt am Montag präsentiert. Laut Marktstratege Chris Weston könnten Marktakteure bereits damit beginnen, sich für die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank EZB am Donnerstag und den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag zu positionieren. Der Dax (ETR:DAX) pendelte im bisherigen Verlauf zwischen Minus und Plus. Am Nachmittag stand der Leitindex 0,16 Prozent tiefer bei 9292,02 Punkten. Der MDax (ETR:MDAX) sank um 0,08 Prozent auf 16 192,31 Punkte, während der TecDax (ETR:TDXP) um 0,30 Prozent auf 1224,84 Punkte zulegte. Für den Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) ging es um 0,28 Prozent nach unten.
In den Industrieunternehmen des Euroraums hat sich die Stimmung zu Jahresbeginn spürbar verbessert. Der vom Forschungsinstitut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex stieg im Januar um 1,3 Punkte auf 54,0 Zähler und damit auf den höchsten Stand seit Mai 2011. Bis auf Frankreich scheint die Industrie in allen großen Euroländern wieder zu wachsen. In Deutschland fiel der Einkaufsmanagerindex besser als erwartet aus.
Analyst Markus Huber von Peregrine & Black konstatierte Stabilisierungsversuche der Märkte in einem Umfeld voller Unsicherheiten. Er verwies dabei vor allem auf die weiterhin schwächelnden Währungen einiger Schwellenländer und das derzeit fehlende Marktvertrauen der Anleger.
K+S AN DAX-SPITZE - MEDIENWERTE UNTER DRUCK
Unter den Einzelwerten im Dax waren die Aktien von K+S (ETR:SDF) mit einem Plus von 2,51 Prozent auffällig. Sie profitierten von einem positiven Analystenkommentar. Dagegen fielen die Allianz-Aktien (ETR:ALV) zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit sieben Wochen. Händler verwiesen auf eine Abstufung durch Mediobanca auf 'Underperform'. Zuletzt wurden die Anteilsscheine des Versicherungskonzerns 0,85 Prozent unter dem Schlusskurs vom Freitag gehandelt.
Merck KGaA (ETR:MRK) legten als zweitstärkster Dax-Wert um mehr als zwei Prozent zu. Die Papiere des Darmstädter Pharma- und Chemiekonzerns würden von der guten Stimmung im Sektor nach oben getragen, hieß es. Die Gesundheitstitel wurden europaweit favorisiert: Der Stoxx Europe 600 Health Care (DJX:SXDP) gehörte mit einem Aufschlag von 0,67 Prozent zu den attraktivsten Branchen. Davon profitierten auch die Titel von FMC (ETR:FME) mit plus 1,32 Prozent.
Negative Analystenkommentare zu RTL (ETR:RRTL) von Goldman Sachs und der Societe Generale drückten die Aktien des TV-Senders mit 1,27 Prozent ins Minus. Auch ProSiebenSat.1 (ETR:PSM) wurden belastet und fielen um knapp zwei Prozent. Ganz oben im MDax standen die Titel von Südzucker (ETR:SZU). Sie reagierten mit einem Kursplus von 4,62 Prozent auf erste Erholungssignale beim Zuckerpreis. Die Papiere des Geldautomatenherstellers Wincor Nixdorf (ETR:WIN) profitierten von einer Analysten-Hochstufung und verteuerten sich um 2,31 Prozent./edh/ck
---Von Eduard Holetic, dpa-AFX---