n FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem elftägigen Aufstieg in Richtung 10 000 Punkte ist dem Dax F:DAX am Ende der Woche die Puste ausgegangen. Am Freitag zu Handelsbeginn hatte der Leitindex noch einen erneuten Angriff auf diese Zwischenetappe zum nahen Rekordhoch begonnen, scheiterte jedoch keine 10 Punkte vor dem Ziel. Bis zum Nachmittag verlor der Dax schließlich 0,08 Prozent auf 9967,19 Punkte.
Die 10 000 Punkte bleiben aber im Blick. Allein in der jüngsten Gewinnserie legte der Dax mehr als 8 Prozent zu. Damit machte er nicht nur sein Minus zum Monatsbeginn mehr als wett, sondern auch seinen Einbruch im September und Oktober. Wegen Konjunktursorgen war er am 16. Oktober letztlich bis unter 8400 Punkte gerutscht.
TECDAX NACH 13-JAHRESHOCH AM VORTAG SCHWÄCHER
Nach den 10 000 hieße das nächste Ziel 10 050,98 Punkte - das bisherige Rekordhoch, das das deutsche Börsenbarometer im Sommer erreicht hatte. Die US-Börsen eilen seit Herbst von einem Rekord zum nächsten, angetrieben durch das billige Geld der Notenbanken.
Der MDax F:MDAX sank bis Freitagnachmittag um 0,33 Prozent auf 17 020,08 Punkte. Den Index der mittelgroßen Unternehmen trennen damit weniger als 200 Punkte von seinem ebenfalls im Juni erreichten Rekordhoch. Der Technologiewerte-Index TecDax F:TDXP, der am Vortag auf ein 13-Jahreshoch gestiegen war, gab nun um 0,20 Prozent auf 1347,58 Punkte nach. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, verlor 0,18 Prozent.
DRUCK AUF EZB ZUM HANDELN WÄCHST
Da der wesentliche Treiber für den jüngsten Aufwärtstrend die Hoffnung auf eine noch weitere Öffnung der Geldschleusen durch die Europäische Zentralbank (EZB) ist, standen auch an diesem Tag wieder die Wirtschaftsdaten im Fokus.
Während die Daten aus Deutschland überwiegend gut sind, bereiten die aus anderen Teilen der Eurozone unverändert Sorgen. "Die heute veröffentlichte Schätzung der Inflationszahlen für November verdeutlicht den Druck, der auf der EZB lastet", sagte Volkswirt Daniel Kohl von der Schweizer Bank Julius Bär. Die Verbraucherpreise lagen nur 0,3 Prozent höher als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote zeigte sich mit unveränderten 11,5 Prozent zudem weiter auf einem hohen Niveau. "Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ankauf von Staatsanleihen im großen Stil angekündigt wird, ist in den letzten Monaten stetig gestiegen", so Kohl.
Unter den Einzelwerten gaben die BASF-Aktien (ETR:BAS) am Dax-Ende um 2,00 Prozent nach. Die Papiere des Chemiekonzerns leiden Händlern zufolge weiter unter dem fallenden Ölpreis, zählt die BASF-Tochter Wintershall doch zu den größten Ölproduzenten des Landes. Die Aussicht auf eine unverändert hohe Fördermenge durch die Opec hatte den Ölpreis am Freitag zeitweise weiter einbrechen lassen. Der Schieferöl-Boom in den USA gilt als ein Grund für den Preis-Verfall.
ÖLPREIS UND UBS-STUDIE TREIBEN LUFTHANSA HOCH
Die Papiere der Lufthansa F:LHA hingegen wurden vom schwachen Ölpreis gestützt und erhielten zusätzlich Aufstrieb durch eine Kaufempfehlung der UBS. Sie stiegen an der Dax-Spitze um 3,69 Prozent. Die Anteilsscheine des Hafenbetreibers HHLA (ETR:HHFA) kletterten unterstützt von einer Kaufempfehlung der Privatbank Berenberg im SDax F:SDXP um 1,24 Prozent.
Dagegen büßten die Titel von Aurubis (ETR:NDA) im MDax 1,54 Prozent ein und zogen die von Salzgitter F:SZG mit sich, die 2,00 Prozent verloren. Die US-Bank Goldman Sachs hatte ihre Kaufempfehlung für das Papier von Europas größter Kupferhütte einkassiert, an der der Stahlkonzern Salzgitter mit rund 25 Prozent beteiligt ist. Die Goldman-Analysten rechnen unter anderem mit sinkenden Kupferpreisen und einer wegen der schwachen Konjunktur verhaltenen Nachfrage nach Kupferprodukten in Europa.
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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