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Aktien Frankfurt: Deutliche Verluste trotz gutem Ifo-Index - Sorgen um Syrien

Veröffentlicht am 27.08.2013, 14:54
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die drohende militärische Intervention in Syrien hat den deutschen Aktienmarkt am Dienstag stark belastet. Unerwartet positive Konjunkturdaten aus Deutschland konnten den Rücksetzer nicht ausbremsen. Der Dax fiel um 2,01 Prozent auf 8.265,47 Punkte. Für den MDax ging es um 1,74 Prozent auf 14.552,30 Punkte nach unten, und der TecDax büßte 2,14 Prozent auf 1.023,38 Punkte ein. Auch an den europäischen Börsen trübte sich die Stimmung deutlich ein: Der Leitindex EuroStoxx 50 stand 1,97 Prozent tiefer bei 2.765,87 Punkten.

MILITÄRSCHLAG GEGEN SYRIEN WIRD WAHRSCHEINLICHER

Die Entwicklung in Syrien dämpfe die Risikobereitschaft der Anleger, sagte Marktstratege Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital. Ein internationaler Militäreinsatz gegen das Bürgerkriegsland wird immer wahrscheinlicher. US-Präsident Barack Obama erwägt nach einem Bericht der 'Washington Post' wegen der Giftgas-Vorwürfe gegen Machthaber Baschar al-Assad einen baldigen Angriff von begrenzter Dauer. Dabei könnten die USA auf die Hilfe von Staaten wie Frankreich, Großbritannien und die Türkei bauen.

Derweil ist die Stimmung der deutschen Wirtschaft so gut wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Bereits zum vierten Mal in Folge verbesserte sich im August der Ifo-Geschäftsklimaindex. Das Signal einer konjunkturellen Trendwende werde damit zwar untermauert, meinte Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen. Bezüglich der Europäischen Zentralbank aber sollten die Zinssenkungserwartungen weiter gedämpft werden.

LUFTHANSA LEIDEN UNTER HOHEM ÖLPREIS

Zu den schwächsten Werten im Dax zählten die Titel der Lufthansa mit minus 3,25 Prozent. Sie litten unter dem hohen Ölpreis, der von den Presseberichten über einen bevorstehenden Militärschlag der USA gegen Syrien angetrieben wurde. Vor diesem Hintergrund standen die Aktien des Reiseveranstalters Tui noch stärker unter Druck und fielen am MDax-Ende um mehr als vier Prozent.

Die Aktien von K+S aber stiegen als einziger Gewinner im Dax um 0,55 Prozent und bauten damit ihre deutlichen Vortagesgewinne aus. Händler verwiesen auf den offenbar eskalierenden Streit zwischen Russland und Weißrussland wegen Kalidünger. Die Ermittlungsbehörde der autoritär regierten Ex-Sowjetrepublik Weißrussland prüft nach eigenen Angaben Beschlagnahmen von Immobilien oder Besitz von Uralkali. Zuvor war der Uralkali-Chef Wladislaw Baumgertner in der weißrussischen Hauptstadt Minsk festgenommen worden. Hintergrund des Konflikts ist der überraschende Ausstieg von Uralkali aus einer Vertriebspartnerschaft mit Belaruskali. Der Schritt hatte Ende Juli die gesamte Branche aufgeschreckt und Spekulationen über einen scharfen Preisrutsch ausgelöst. Wegen der Verhaftung von Baumgertner hält Analyst Heinz Müller von der DZ Bank nun einen Preiskrieg im Kalidüngermarkt für unwahrscheinlich, was für K+S positiv wäre.

THYSSENKRUPP SEHR SCHWACH

Ansonsten sorgten Analystenkommentare für Gesprächsstoff. So büßten die Titel von ThyssenKrupp rund drei Prozent ein. Das japanische Analysehaus Nomura hatte die Kaufempfehlung für die Anteilsscheine des Industriekonzerns gestrichen. Das Aufwärtspotenzial sei angesichts der Risiken im Zusammenhang mit der amerikanischen Stahlsparte und der finnischen Outokumpu-Beteiligung begrenzt, schrieb Analyst Neil Sampat.

Die Titel von Rational fielen als einer der schwächsten Werte im MDax um 2,93 Prozent auf 228,40 Euro. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hatte die Papiere des Großküchengeräte-Herstellers zum Verkauf empfohlen. Die Aktien seien zu teuer, schrieb Analyst Craig Abbott./la/mis

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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