FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Rekordlauf am deutschen Aktienmarkt ist ungebrochen: Gestützt auf die Aussichten einer Geldflut von der Europäischen Zentralbank (EZB) und angetrieben von der Hoffnung auf eine weitere Entspannung der Lage in Griechenland nähert sich der Dax (DAX) inzwischen der Marke von 11 000 Punkten. Als weitere Stütze kommen die sich wieder stabilisierenden Ölpreise hinzu, die am Vorabend den US-Börsen Auftrieb gegeben hatten.
Der deutsche Leitindex stieg am Dienstagmorgen um 0,71 Prozent bei 10 904,90 Punkte und damit so hoch wie noch nie in seiner bald 27-jährigen Geschichte. Bereits am Vorabend hatte er sein Rekordhoch der vergangenen Woche getoppt. Inzwischen hat der Dax seit Jahresbeginn bereits ein Plus von mehr als elf Prozent verbucht.
Für den MDax (MDAX) der mittelgroßen Konzerne ging es an diesem Dienstagmorgen um 0,33 Prozent auf 18 753,15 Punkte hoch, womit sein jüngst erreichter Höchststand keine 200 Punkte mehr entfernt ist. Der TecDax (TecDAX) legte um 0,50 Prozent auf 1491,00 Punkte zu. Der Leitindex der Eurozone (DJ Euro Stoxx 50) gewann 0,76 Prozent.
Nach der ganzen Unsicherheit um Griechenland scheine sich die Lage nun langsam etwas zu beruhigen, sagte Marktstratege Stan Shamu von IG. Griechenlands neuer Finanzminister Gianis Varoufakis hatte im Gespräch mit der "Financial Times" eine mögliche Abkehr vom geforderten Schuldenschnitt für sein Land angedeutet und über mögliche Umschuldungsmaßnahmen gesprochen.
Von den wenigen, an diesem Tag anstehenden Konjunkturdaten erwarten Volkswirte, dass die für die Eurozone anstehenden Erzeugerpreise aus dem Monat Dezember die jüngste Schwäche des Preisauftriebs bestätigen sollten. In den USA wird am Nachmittag der Auftragseingang der Industrie nach zuletzt gemischt ausgefallenen Konjunkturdaten Einblicke in die Orderbücher des verarbeitenden Gewerbes geben.