FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat den Start der massiven Geldschwemme der Europäischen Zentralbank am Montag mit Verlusten begleitet. Der Dax (DAX) verlor im frühen Handel 0,42 Prozent auf 11 502,68 Punkte. Allerdings ist der deutsche Leitindex auch acht Wochen in Folge gestiegen und dabei von Rekord zu Rekord geeilt. Am Freitag hatte er erstmals an der Marke von 11 600 Punkten knapp übersprungen.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte, der am Freitag ebenfalls ein neues Rekordhoch erreicht hatte, sank um 0,43 Prozent auf 20 196,71 Punkte. Der TecDax (TecDAX), der vor dem Wochenende erstmals seit Juni 2001 wieder über 1600 Punkte geklettert war, büßte 0,14 Prozent auf 1601,26 Punkte ein. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50), sank um 0,69 Prozent.
Seit Monaten beflügelt die Hoffnung auf zusätzliches EZB-Geld den Dax. Ende Januar kündigte die Zentralbank dann tatsächlich ihr billionenschweres Kaufprogramm für Anleihen an mit dem Ziel, die Wirtschaft im Euroraum zu stärken. Seit Jahresbeginn stieg der Dax nun schon um gut 17 Prozent. "Solche Zuwächse reichen bereits für die Abschlussbilanz eines sehr erfreulichen Börsenjahres", sagte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar.
Dass die Anleger inzwischen vorsichtiger werden, liegt auch an den USA. Angesichts der robusten Konjunktur jenseits des Atlantik wird eine Zinswende dort zunehmend wahrscheinlicher. Eine erste Anhebung der Leitzinsen nach der Finanzkrise durch die US-Notenbank wird aktuell frühestens ab Juni erwartet.
Zudem rückt Griechenland erneut in den Fokus, denn der Schuldenstreit mit den europäischen Partnern flammt mit Macht wieder auf. Am Wochenende blitzte die Regierung in Athen auf ganzer Linie mit neuen Ideen zur Lösung akuter Finanzprobleme ab. An diesem Montag kommt das Thema in Brüssel erneut auf den Tisch der Euro-Finanzminister.