FRANKFURT (dpa-AFX) - Die wachsende Furcht vor dem Ausbruch eines weltweiten Handelskrieges hat den Dax (DAX) am Freitag unter die Marke von 12 000 Punkten gedrückt. Tags zuvor bereits hatten diese Sorgen die US-Börsen erfasst und auf Talfahrt geschickt. Am Morgen waren dann die asiatischen Börsen unter Verkaufsdruck geraten.
Zum Börsenauftakt gab der deutsche Leitindex um 0,99 Prozent auf 11 980,07 Punkte nach. Im Wochenverlauf bedeutet dies aktuell ein Minus von 3,3 Prozent.
"Ein möglicher Handelskrieg nimmt Formen an", sagte Analyst Christian Schmidt von der Helaba und verwies auf die Ankündigung der USA, ein Maßnahmenpaket von bis zu 60 Milliarden US-Dollar gegen China verhängen zu wollen. China reagierte daraufhin mit einem Paket von zunächst rund 3 Milliarden Dollar.
"Diese im Vergleich kleine Summe zeigt, dass China die Situation nicht weiter eskalieren lassen möchte", so Schmidt. "Es hat absolut keine Angst davor, wie China selbst sagte." Zwar wurden die Länder der Europäischen Union von erhöhten Zöllen auf Stahl und Aluminium ausgenommen, dennoch fürchten Investoren, dass der Handelsstreit der Vereinigten Staaten mit anderen Ländern den globalen Wachstumsmotor stottern lässt oder gar abwürgen könnte.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte sank am Freitagmorgen um 1,03 Prozent auf 25 121,78 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) büßte 1,67 Prozent auf 2539,08 Punkte ein. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor 0,95 Prozent auf 3316,29 Zähler.