FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat am Donnerstagvormittag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Die Erholung zur Wochenmitte fand damit keine Fortsetzung. Investoren agierten stattdessen wieder vorsichtiger angesichts des Handelskonflikts und der mit dem EU-Gipfel in Brüssel verbundenen politischen Risiken. Der Dax gab um 0,79 Prozent auf 12250,61 Punkte nach.
Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor 0,67 Prozent auf 3374,24 Zähler. Für den MDax (MDAX) der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,32 Prozent abwärts auf 25 882,75 Punkte. Der TecDax (TecDAX) sank um 0,80 Prozent auf 2699,41 Punkte. Zum globalen Handelskonflikt gab es zuletzt widersprüchliche Signale. Am Mittwochnachmittag hatte die Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump vorerst auf ein hartes Durchgreifen gegen chinesische Investitionen in US-Technologie verzichtet, die Kurse noch steigen lassen. Anschließend sorgten jedoch Aussagen aus Trumps Umfeld wieder für Ungewissheit über den Kurs der US-Regierung. "Ein ausgewachsener Handelskrieg mit negativen Folgen für alle Beteiligten kann anscheinend nicht mehr ausgeschlossen werden", sagte Marco Bargel von der Postbank. Gleichzeitig verstärkten sich die Anzeichen für eine Abkühlung der Konjunktur im Euroraum. Möglicherweise drohe ein Ende des konjunkturellen Aufschwungs, so der Volkswirt. Für Zurückhaltung an den Börsen dürfte auch der EU-Gipfel in Brüssel sorgen. Dort steht Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Asylpolitik unter Erfolgsdruck. Bis zum Wochenende will sie eine europäische Lösung präsentieren, die Innenminister Horst Seehofer (CSU) von einem nationalen Alleingang in der Asylfrage abhalten soll. Ein solcher könnte den Bruch des Unions-Bündnisses und damit ein Ende der Koalition bedeuten.