FRANKFURT (dpa-AFX) - An der Frankfurter Börse herrschte am Dienstag kurzzeitig Rekordstimmung: Der MDax (MDAX) als Index der mittelgroßen Konzerne erreichte im frühen Handel ein Allzeithoch bei 21 679,52 Punkten. Im Verlauf bröckelte er aber wieder ab und notierte zuletzt kaum verändert bei 21 589,48 Punkten. Die Hoffnung auf weiterhin reichlich billiges Notenbank-Geld stützte das zweitwichtigste deutsche Börsenbarometer.
Beim großen Bruder Dax (DAX) ging es am Nachmittag um 0,17 Prozent auf 11 362,98 Punkte abwärts. Dem deutschen Leitindex fehlen noch mehr als 1000 Punkte zu seinem Rekordstand aus dem April. Aktuell wurde von er einem Kurseinbruch bei Linde (XETRA:LING) in Mitleidenschaft gezogen. Bei dem Industriegase-Konzern hat sich der Geschäftsausblick verdüstert.
WARTEN AUF NOTENBANKER
"Angesichts der am Donnerstag anstehenden EZB-Entscheidung über eine Ausweitung der bereits extrem expansiven Geldpolitik sowie des Aufschlags von rund 500 Punkten innerhalb der letzten fünf Handelstage scheinen sich Anleger zunächst einmal zurückhalten zu wollen", kommentierte Marktexperte Gregor Kuhn vom Broker IG das Geschehen im Dax.
In der zweiten Wochenhälfte werde es mit der aktuellen Zurückhaltung aber vorbei sein, mutmaßte Kuhn. Dann werde sich zeigen, welche Richtung der Dax zum Jahresende hin einschlage. "In diesem Kontext dürfte allerdings auch die US-Notenbank ein Wörtchen mitzureden haben, wenn Janet Yellen am 15. Dezember die weitere Marschroute in Sachen Zinspolitik absteckt." Möglich ist die erste Zinserhöhung seit der Finanz- und Wirtschaftskrise.
TECDAX IST UNAUFFÄLLIG
Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) rückte zuletzt um 0,05 Prozent auf 1859,77 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) verlor 0,08 Prozent.