FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) ist nach einer turbulenten Woche am Freitag nur wenig vom Fleck gekommen. Gegen Mittag notierte der deutsche Leitindex 0,07 Prozent im Minus bei 11 007,38 Punkten.
Positive Impulse fehlten: Seitens der Konjunktur gab es schwache Daten aus der Eurozone, und auch von den verhaltenen Vorgaben der Übersee-Börsen kam kein Rückenwind. Zudem war die Zustimmung des Athener Parlaments zu einem neuen Hilfsprogramm und den damit verbundenen Sparauflagen keine Überraschung. An der Bilanzenfront wurde es nach der jüngsten Flut von Geschäftszahlen deutlich ruhiger.
CHINA-SCHOCK LÄSST DEUTLICHES WOCHENMINUS ERWARTEN
Die Abwertung des chinesischen Yuan (Renminbi) hatte die Anleger zuletzt weltweit verunsichert und den Dax deutlich nach unten gedrückt. Angesichts der nur vorsichtigen Erholung vom Donnerstag zeichnet sich auf Wochensicht ein Minus von 4,35 Prozent für den Dax ab. Die Nachrichten aus China hätten die Stimmung am Markt nachhaltig beeinträchtigt, schrieb Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Andres Hürkamp von der Commerzbank hält nun eine Konsolidierung des Dax bis Oktober für möglich.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte behauptete am Freitagmittag ein Plus von 0,43 Prozent auf 20 718,47 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) stieg um 0,19 Prozent auf 1761,64 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) ging es hingegen um 0,51 Prozent auf 3498,28 Punkte bergab.
Das Wachstum im Euroraum hat sich zweiten Quartal unerwartet etwas abgeschwächt, wobei sich Deutschland positiv abhob. Am Nachmittag stehen aus den USA noch Erzeugerpreise und die Industrieproduktion auf der Agenda.
RWE SETZEN TALFAHRT FORT
Im Dax setzten die RWE-Titel (XETRA:RWEG) mit minus 1,37 Prozent ihre Talfahrt fort. Bereits am Vortag hatten die Aktien des Versorgers nach enttäuschenden Geschäftszahlen fast 8 Prozent an Wert eingebüßt.
Die Aktien der Deutschen Bank (XETRA:DBKGn) verloren 1,23 Prozent. Einem Händler zufolge lastete ein "Handelsblatt"-Artikel über Rechtsrisiken etwas auf der Stimmung, wenngleich die diesbezüglichen Sorgen nicht neu seien.
LEG IMMOBILIEN HEBT OPERATIVE ZIELE AN
Im MDax legten die Aktien von LEG Immobilien (XETRA:LEGn) um 2,67 Prozent zu. Der Immobilienkonzern hob seine Ziele für das laufende sowie das kommende Jahr an.
Für die Papiere der Deutschen Euroshop (XETRA:DEQGn) ging es um 2,78 Prozent hoch. Der auf Einkaufszentren spezialisierte Immobilieninvestor bestätigte nach einem Umsatz- und Gewinnanstieg im ersten Halbjahr seine Prognose für 2015. Analyst Kai Klose von der Privatbank Berenberg sprach von erwartungsgemäß soliden Zahlen.