FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat am Freitag die drohenden US-Strafzölle auf Autoimporte aus der EU vergleichsweise gut verkraftet. Nach einem kurzen Rutsch in die Verlustzone berappelte sich der deutsche Leitindex wieder - zum Handelsende schaffte er es mit einem Plus von 0,54 Prozent auf 12 579,72 Punkte sogar auf sein Tageshoch. Dagegen gerieten die Aktien der hiesigen Autoindustrie teils deutlich unter Druck. Gleiches galt für den Chiphersteller Infineon (4:IFXGn), der einen großen Teil seines Geschäfts mit der Branche macht.
Auf Wochensicht büßte der Dax angesichts der Verluste der vergangenen Tage allerdings 3,31 Prozent ein. Noch schwächer hatte er sich zuletzt vor drei Monaten entwickelt. Schuld war schon damals der sich abzeichnende Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten auf der einen und China sowie der EU auf der anderen Seite. Dieser scheint nun zu eskalieren. Zunächst hatte die EU Vergeltungszölle auf amerikanische Produkte wie Whiskey, Jeans, Motorräder und Erdnussbutter in Kraft gesetzt und damit auf amerikanische Strafzölle für Stahl und Aluminium reagiert. Daraufhin erneuerte US-Präsident Donald Trump auf Twitter frühere Drohungen gegen die europäische Autobranche und kündigte mögliche Importzölle von 20 Prozent an. Davon zeigten sich aber auch die deutschen Nebenwerte-Indizes wenig beeindruckt: Der Index der mittelgroßen Unternehmen MDax (MDAX), zu dem auch etliche Autozulieferer zählen, beendete den Tag 0,55 Prozent fester bei 26 401,33 Punkten. Der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) kam mit einem Plus von 0,01 Prozent auf 2799,05 Zähler kaum von der Stelle.