FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Risikoscheu der Investoren belastet zunehmend den deutschen Aktienmarkt. Am Donnerstag rutschte der Dax (DAX) erstmals seit Anfang April unter die Marke von 12 000 Punkte. Zwar konnte sich der deutsche Leitindex zeitweise etwas fangen, doch im späten Handel geriet das Börsenbarometer wie schon am Vortag in den Sog der Kursverluste an der technologielastigen US-Börse Nasdaq. Der Dax schloss mit einem Abschlag von 0,71 Prozent auf 11 955,25 Punkte. Zuvor war es bis auf rund 11 945 Punkte abwärts gegangen.
Die wachsende Zahl wirtschaftlicher und politischer Risiken treibt hierzulande immer mehr Anleger aus Aktien. Für steigende Nervosität unter den Investoren sorgen vor allem der internationale Handelskonflikt und die Währungskrisen in einigen Schwellenländern. Überraschend deutlich gesunkene Auftragseingänge für die deutsche Industrie sorgten aktuell für einen weiteren Dämpfer. Mit dem Rückfall unter die psychologisch wichtige runde Marke von 12 000 Zähler ist nun nach Einschätzung von Marktexperte Jens Klatt von JK Trading im Dax die Gefahr "zeitnaher, weiterer Abschläge und ein Test der Jahrestiefs um 11 700 Punkte sehr viel wahrscheinlicher geworden". Auch der breite Markt schloss schwächer: Der Index der mittelgroßen Werte, der MDax (MDAX) gab um 0,47 Prozent auf 26 130,54 Zähler nach. Der TecDax (TecDAX) sank um 0,60 Prozent auf 2894,82 Punkte.