FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Ende einer turbulenten Börsenwoche sind die Investoren am deutschen Aktienmarkt auf Nummer sicher gegangen. Sie hielten sich zurück. Der Dax (DAX) fiel bis zum Freitagnachmittag um 0,43 Prozent auf 10 270,79 Punkte. Trotz des Kurseinbruchs am Montag liegt der deutsche Leitindex damit auf Wochensicht aber immer noch knapp anderthalb Prozent vorn.
Angesichts der aktuell angespannten Börsenstimmung wollten zahlreiche Investoren über das Wochenende keine Risiken eingehen, schrieb Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar in einem Marktkommentar. So hatte der Dax am Montag noch an eine sehr schwache Vorwoche angeknüpft und war in der Spitze um fast 8 Prozent auf das Niveau von Dezember 2014 gefallen. Danach folgte eine zwar holprige, aber rasante Erholung.
Der Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) trat am Freitagnachmittag bei 19654,84 Punkten auf der Stelle und der Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) war mit minus 0,02 Prozent auf 1692,85 Punkte ebenfalls fast unbewegt. Mit Blick auf den europäischen Aktienmarkt fiel der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) moderat.
SORGEN WEGEN CHINESISCHER WIRTSCHAFT
Grund des Kurzsturzes zu Wochenbeginn waren Sorgen um eine harte Landung der chinesischen die Wirtschaft und die Turbulenzen an Chinas Aktienmärkten. Mittlerweile haben sich die Börsen Chinas aber gefangen und ein Stück weit erholt.
Zur Entspannung an den Börsen der Welt trugen zudem überwiegend gute Wirtschaftsdaten aus den USA sowie eine verstärkte Hoffnung auf eine spätere Zinswende in den USA bei. Zuletzt wurde zunehmend auf eine Verschiebung von September auf den Dezember spekuliert.
Experten warnen aber vor übertriebenem Optimismus beim Blick auf den Dax. Die jüngste Aufwärtsbewegung sei immer noch unter der Überschrift "technische Erholung" zu sehen, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba in einem Marktkommentar.
SIEMENS HÄLT SICH GUT - HÄNDLER: KAUFEMPFEHLUNG TREIBT AN
Auf der Unternehmensseite bewegten vor allem Analystenkommentare. Die Aktien von K+S (XETRA:SDFGn) zählten mit einem Plus von 1,07 Prozent zu den wenigen Gewinnern im Dax. Analyst John Philipp Klein von der Privatbank Berenberg sieht in einer aktuellen Studie zwar eine geringere Wahrscheinlichkeit für eine Übernahme des Dünger- und Salzproduzenten durch den Wettbewerber Potash, hält eine Transaktion aber weiterhin für möglich.
Die Papiere des Industriekonzerns Siemens (XETRA:SIEGn) (ETR:SIE) wurden Händlern zufolge von einer Kaufempfehlung der britischen Investmentbank HSBC gestützt. Sie traten zuletzt auf der Stelle und hielten sich damit besser als der Dax.