FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Konjunkurdaten aus China haben am Dienstag auf die Stimmung der Anleger am deutschen Aktienmarkt gedrückt. Es herrscht die Sorge, dass die Weltwirtschaft insgesamt langsamer wächst. Der Dax (DAX) gab bis zur Mittagszeit um 0,51 Prozent auf 10 831,11 Punkte nach. Er hatte am Montag noch um etwas mehr als 1 Prozent zugelegt und damit einen Teil seiner kräftigen Verluste aus der Vorwoche wieder eingedämmt.
Der MDax (MDAX) der mittelgroßen Konzerne gab um 0,66 Prozent auf 21 121,53 Zähler nach. Für den Technologiewerte-Index TecDax (TecDAX) ging es 0,39 Prozent auf 1862,11 Punkte abwärts. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50), der Leitindex der Eurozone, sank um 0,53 Prozent.
CHINAS AUSSENHANDEL ERNEUT RÜCKLÄUFIG
In der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft China bleibt der einst starke Außenhandel weiterhin eine der konjunkturellen Schwachstellen. Nach Regierungsangaben gingen sowohl die Aus- als auch die Einfuhren im November weiter zurück, was an den Börsen Asiens und Europas erneut Wachstumssorgen schürte.
Dass dagegen in Japan die Wirtschaft im dritten Quartal nicht wie befürchtet schrumpfte, sondern leicht wuchs, rückte in den Hintergrund. Auch der sich fortsetzende Ölpreisverfall fand hierzulande wenig Beachtung.
FMC-AKTIE PROFITIERT VON MORGAN-STANLEY-KOMMENTAR
Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt sorgten vor allem Analystenkommentare für Bewegung. So wurde der Anteilsschein von Fresenius Medical Care (FMC) (XETRA:FMEG) als Favorit im Dax von einer Studie der US-Investmentbank Morgan Stanley (N:MS) angetrieben. Es gewann 1,22 Prozent auf 78,03 Euro. Das Vertrauen sei gestiegen, dass dem Dialysespezialisten 2016 dank seines Sparprogramms endlich die Trendwende in der Ergebnisentwicklung gelinge, schrieb Analyst Michael Jüngling.
Zu den Schlusslichtern im Leitindex zählten einmal mehr die Eon-Aktie (ETR:EOAN) mit einem Abschlag von 2,18 Prozent und die von RWE (XETRA:RWEG) mit minus 1,63 Prozent. Laut den Bloomberg-Experten für den Versorgersektor haben günstige Witterungsverhältnisse im November der Windenergie in Deutschland einen kräftigen Schub verliehen und zu einem Überangebot an Strom geführt. Entsprechend seien in letzter Zeit die Strompreise gesunken.
KRÄFTIGE KURSREAKTION VON GERRESHEIMER UND AURUBIS AUF STUDIEN
Im MDax landete die Aktie von Gerresheimer (XETRA:GXIG) mit minus 4,12 Prozent abgeschlagen am Index-Ende. Zum Papier des Verpackungsspezialisten äußerte sich Morgan-Stanley-Analyst Patrick Wood negativ. Die Bewertung der Aktie erscheine anspruchsvoll, schrieb er.
Zu den Favoriten zählte dagegen das Papier von Aurubis (ETR:NDA) nach einer Studie der US-Investmentbank Goldman Sachs. Ungeachtet der guten Kursentwicklung in diesem Jahr sehe er noch weiteres Potenzial für eine überdurchschnittliche Entwicklung, schrieb Analyst Eugene King. Die Schmelz- und Raffinierlöhne könnten steigen, und auch die weitere Abwertung des Euro zum Dollar spiele Aurubis in die Hände.