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AKTIEN IM FOKUS 2: Oracle mit enttäuschendem Quartal - SAP unbeeindruckt

Veröffentlicht am 12.12.2023, 19:15
Aktualisiert 12.12.2023, 19:30
© Reuters
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(Kurse aktualisiert)

NEW YORK/FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Kursrutsch bei Oracle (NYSE:ORCL) hat die Anleger des Konkurrenten SAP (ETR:SAPG) am Dienstag recht kaltgelassen. Weil der US-Softwareriese Oracle im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal weniger Umsatz als erwartet erzielt hatte, sackten dessen Aktien im US-Handel zuletzt um knapp 12 Prozent auf 101,69 US-Dollar ab. SAP dagegen holten frühe Verluste auf und schlossen letztlich mit minus 0,01 Prozent auf 147,32 Euro auf Vortagesniveau.

Oracle konnte die insgesamt recht gute Stimmung im europäischen Technologiesektor nicht trüben. Im Schlepptau der US-Börse Nasdaq, die am Vorabend in New York den breiten Markt in den Schatten gestellt hatte, legte der europäische Sektorindex Stoxx Europe 600 Technology am Dienstag um 0,4 Prozent zu. Er bewegte sich damit weiter auf dem höchsten Niveau seit Anfang 2022.

Im wichtigen Cloudgeschäft mit Software und Rechendiensten, die über das Netz bedient werden, verlangsamte sich das Wachstumstempo bei Oracle zum zweiten Mal in Folge. Am Markt hieß es aber, dass Oracle in einem Bereich enttäuscht habe, der für SAP von eher geringer Bedeutung sei. Daher seien Schlussfolgerungen für die Geschäfte der Walldorfer nur bedingt möglich.

Karl Keirstead von der Schweizer Bank UBS (SIX:UBSG) betonte, es sei nun schon das zweite Quartal in Folge, in dem Oracle die Wachstumserwartungen im Cloud-Geschäft nicht erfüllt habe. Das Unternehmen mache erneut die Geschwindigkeit des Ausbaus der Infrastrukturen dafür verantwortlich, was enttäuschend und schwierig zu verstehen sei. Es stelle sich die Frage, was beim Ausbau der Kapazitäten so lange dauere.

Brent Thill vom Analysehaus Jefferies ergänzte, er habe nach einem saisonal schwachen Auftaktquartal eigentlich ein deutliches Anziehen der Umsatzentwicklung erwartet, was konsistent gewesen wäre mit den Signalen anderer Branchenunternehmen. Dagegen stehe ein weiteres enttäuschendes Quartal. Auch wenn das Management von Oracle darauf verweise, dass Angebot und Nachfrage derzeit nicht im Gleichgewicht seien und sich größere Deals anbahnten, werfe die Entwicklung mehr Fragen auf, als sie Antworten gebe. Er hält deshalb die für 2026 gesteckten Ziele für risikobehaftet.

Während sich die SAP-Aktien seit Tagen schon auf Rekordniveau bewegen, sieht die Welt für die Oracle-Anleger dürftiger aus. Von der Bestmarke, die im Frühsommer mit 127,54 Dollar aufgestellt wurde, sind die Papiere nun bereits um gut 20 Prozent entfernt. Kritische Bedeutung hat die 100-Dollar-Marke, an der sich der Oracle-Kurs im Oktober stabilisiert hatte.

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