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AKTIEN IM FOKUS 2: VW-Skandal stinkt auch anderen Auto-Aktionären

Veröffentlicht am 04.11.2015, 17:52
Aktualisiert 04.11.2015, 17:54
© Reuters.  AKTIEN IM FOKUS 2: VW-Skandal stinkt auch anderen Auto-Aktionären
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(Neu: Schlusskurse und Details)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Neue Hiobsbotschaften im VW-Abgasskandal haben am Mittwoch die gesamte Autobranche an der Börse durchgerüttelt. Die Vorzugsaktien von Volkswagen (XETRA:VOW3) rutschten ab und belasteten dabei auch die Papiere der Rivalen und der Autozulieferer. Marktanalyst Andreas Paciorek von CMC Markets begründete dies damit, dass jegliche Ausweitung der Affäre zu einem Schaden für die gesamte deutsche Autoindustrie und für die Marke "Made in Germany" führen könnte.

Der Volkswagen-Konzern hat nach dem Abgasskandal bei Diesel-Fahrzeugen nun auch Unregelmäßigkeiten bei klimaschädlichen CO2-Werten eingeräumt, von denen auch Benziner betroffen sind. Die Tochter Porsche (DE:PSHG_p) stoppte im Zusammenhang mit dem Abgasskandal zudem den Verkauf des Geländewagens Cayenne mit Dieselmotor in den USA.

AUCH PORSCHE-AKTIE VERLIERT

VW-Aktionäre stießen ihre Anteile massenhaft ab. Die VW-Vorzugsaktie brach um 9,50 Prozent auf 100,45 Euro ein und war damit mit Abstand schwächster Dax-Wert (DAX). Der Dax beendete den Handel mit einem Minus von 0,97 Prozent.

Die VW-Vorzugsaktie hatte sich gerade erst wieder etwas von der Mitte September durch die US-Umweltbehörde EPA ausgelöste Schockwelle erholt. Anfang Oktober hatte die VW-Vorzugsaktie bei 86,36 Euro ein Tief markiert. Das Papier des VW-Großaktionärs Porsche Automobil Holding (ETR:PAH3) büßte am Mittwoch 8,01 Prozent ein.

Auch die Autobranche wurde insgesamt belastet: Der Sektorindex für die Autobauer und -zulieferer (DJX:SXAP) war mit einem Minus von 2,20 Prozent europäisches Schlusslicht. Die Aktien des Konkurrenten Daimler (XETRA:DAIGn) gaben um 2,08 Prozent nach. Die Papiere von BMW (XETRA:BMWG) büßten hingegen rund 1,20 Prozent ein. "Reflexartige Überreaktionen sind zwar nicht angebracht", schrieb Analyst Stuart Pearson (L:PSON) von Exane BNP Paribas in einer Studie. Jedoch könnten neue Abgastests unter realen Bedingungen alle Hersteller zusammen 3 Milliarden Euro mehr kosten. Die größten Risiken sah er neben Volkswagen bei Daimler, die geringsten bei Renault (PSE:PRNO) (FSE:RNL).

ANALYST: ZUSÄTZLICH NEGATIVE AUSWIRKUNGEN

Dass nun die VW-Aktie erneut auf steile Talfahrt ging, erstaunte Analyst Sascha Gommel von der Commerzbank keineswegs. "Dieser neue Fall hat nichts mit dem Diesel-Skandal zu tun und ist damit zusätzlich negativ", schrieb er. Zudem könnten die frisch aufgetauchten Ungereimtheiten rund um die CO2-Werte und den Spritverbrauch künftig einen weitaus stärkeren Einfluss auf die Absatzzahlen von VW haben. "Er betrifft die Autobesitzer mehr als der Diesel-Skandal."

Ins gleiche Horn stieß der Exane-Experte Pearson: Autokäufer seien vom neuen Skandal weit mehr betroffen, da der Ausstoß des klimaschädlichen CO2 in direktem Zusammenhang mit dem Spritverbrauch stehe. Zudem sei der Kohlendioxid-Ausstoß bei jüngeren Fahrzeugen relevant für die Höhe der Kfz-Steuer, ergänzte Gommel, denn Autos mit niedrigerer CO2-Emission sind steuerlich günstiger als solche mit einer höheren.

Für Analyst Michael Punzet von der DZ Bank sind die finanziellen Auswirkungen aufgrund der neuen schlechten Nachrichten nicht einschätzbar, da harte Fakten fehlten. Den Effekt auf das Verbrauchervertrauen hingegen sah auch er "klar negativ".

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