NEW YORK (dpa-AFX) - Die Enttäuschung über Metas Investitionspläne vom Vortag ist am Freitag unter Tech-Anlegern wieder der Euphorie gewichen. Die Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) sorgten mit ihren Quartalsberichten dafür, denn neben den starken Zahlen kamen auch die Aussagen der beiden Tech-Giganten zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) gut an. Von Anlegern wurden vor allem die beiden Alphabet-Aktiengattungen mit Anstiegen um fast zehn Prozent gefeiert. Aber auch Microsoft überzeugte, wie das Kursplus von knapp drei Prozent zeigte.
Die zwei Unternehmen festigten mit ihren Kurssprüngen ihre Rolle, die sie unter den "Magnificent 7" spielen, also den größten Technologiekonzernen aus den USA. Die Bewertung von Alphabet kehrte zurück über die 2-Billionen-Dollar-Marke. Die Aktie schloss damit fast wieder zum drittplatzierten Kontrahenten Nvidia (NASDAQ:NVDA) auf, dessen Kurs in den vergangenen Wochen vom Rekordhoch zurückgekommen war. Microsoft baute seine Führung mit einem Sprung zurück über die 3-Billionen-Dollar-Marke aus.
Alphabet und Microsoft überzeugten im ersten Quartal mit deutlich mehr Umsatz und Gewinn. Googles Werbeerlöse trotzten im abgelaufenen Quartal problemlos den KI-Herausforderern. Die Google-Mutter habe durchweg starke Quartalszahlen vorgelegt, schrieb JPMorgan-Analyst Douglas (ETR:DOU1) Anmuth in einem ersten Kommentar.
Im Bereich KI gehe Alphabet nun in die Offensive und dürfte seine Investitionen in diesem Jahr deutlich ausbauen, betonte Anmuth. Ähnliches gab es am Vortag von Meta (NASDAQ:META) zu hören. Allerdings hatten die Anleger sehr verschnupft auf die Pläne des Facebook-Mutterkonzerns reagiert. Bei Alphabet sah die Welt nun anders aus, wie der Kurssprung zeigt.
CMC-Markets-Analyst Konstantin Oldenburger bezeichnete Alphabet als "ideale Kombination aus Cashcow und Zukunftsmusik". Als Cashcow, also Barmittelbringer fungiere die Suchmaschine Google, die mit ihrem Werbegeschäft das Geld für die KI-Fantasie verdiene. In Kombination mit den Chancen, die Künstliche Intelligenz biete, liefen bei dem Unternehmen "viele Wetten auf die Zukunft".
Auch Microsoft gab es ein klares Signal, dass sich die Investitionen des Software-Riesen in KI-Lösungen und das Cloud-Geschäft Azure auszahlen. Microsoft bleibe sein "Top Pick" in puncto KI, zog Jefferies-Analyst Brent Thill ein ungebrochen positives Fazit für die Aktie.
Bei Meta waren die Anleger auch am Freitag noch nicht überzeugt davon, dass Firmenchef Mark Zuckerberg den Social-Media-Konzern zur Nummer eins bei Künstlicher Intelligenz machen kann. Ein Kursabschlag von zwei Prozent zeugte davon, dass die Anleger die Milliarden, die in Rechenpower und KI-Modelle fließen sollen, weiterhin nicht akzeptieren wollten. Am Donnerstag war der Meta-Kurs deshalb schon um mehr als zehn Prozent in die Tiefe gerauscht.
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