FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Geschäftszahlen von Goldman Sachs (NYSE:GS) und Bank of America (NYSE:BAC) haben am Dienstag im US-Börsenhandel zu unterschiedlichen Reaktionen geführt. Die Goldman-Aktien sackten im frühen Handel um vier Prozent ab, erholten sich aber im weiteren Verlauf und notierten zuletzt rund ein Prozent im Minus bei 336,20 US-Dollar. Die Papiere der Bank of America bewegten sich relativ wenig zwischen Minus und Plus und standen zuletzt rund 0,4 Prozent höher bei 30,50 Dollar.
Bei Goldman Sachs lief es zum Jahresauftakt angesichts eines schwachen Handelsgeschäfts und Investmentbankings nicht rund. In den drei Monaten bis Ende März fiel der Nettogewinn um 18 Prozent und die Erträge sanken um fünf Prozent. Analysten hatten mit höheren Einnahmen gerechnet. Besonders enttäuschend war das Handelsgeschäft mit Anleihen, Rohstoffen und Währungen, das für Goldman Sachs traditionell sehr wichtig ist. Hier fielen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent.
Bank of America profitierte dagegen von gestiegenen Zinsen und steigerte den Überschuss im ersten Quartal um 15 Prozent. Der Zinsüberschuss sprang um ein Viertel in die Höhe, was die Erträge um 13 Prozent nach oben trieb. Damit wuchsen die Einnahmen der Bank stärker als von Analysten im Schnitt erwartet. Angesichts der schwierigeren Lage der Wirtschaft legte die Bank allerdings deutlich mehr Geld für gefährdete Kredite zurück.
Susannah Streeter, Leiterin des Bereichs Geld und Märkte bei Hargreaves Lansdown, sieht für die beiden "sehr unterschiedlichen Bankengiganten" schwierigere Zeiten bevorstehen. Sie erwartet, dass die Volatilität weiterhin die Märkte beeinträchtigen wird, mit denen das Geschäft von Goldman eng verflochten ist, während die Nettozinsmargen der Bank of America erodieren dürften, da immer mehr Kunden auf der Suche nach höheren Renditen woanders abwanderten. Dies würde Bank of America zwingen, attraktivere Zinsen zu bieten.