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AKTIEN IM FOKUS: Versorger bleiben mit steigenden Anleiherenditen unter Druck

Veröffentlicht am 03.10.2023, 14:58
Aktualisiert 03.10.2023, 15:00
© Reuters.
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Sog schwacher US-Vorgaben sind europäische Energieversorger am Dienstag weiter unter Druck geraten. Auf beiden Seiten des Atlantiks belasten steigenden Anleiherenditen die Kurse. Fallende Preise, noch weiter steigende Zinserwartungen und wenig Anlegerinteresse am sonst "sicheren Hafen" angesichts schwelender Rezessionsrisiken - in den Augen vieler Marktteilnehmer spreche aktuell einiges gegen die Branche, erklärte Analyst Sam Arie von der Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG).

Der europäische Branchenindex büßte im marktbreiten Stoxx Europe 600 2,4 Prozent ein und erreichte den tiefsten Stand seit Ende Oktober 2022. Im schwächelnden Dax zählten die Versorger (NYSE:XLU) RWE (ETR:RWEG) und Eon (ETR:EONGn) sowie der Energietechnikkonzern Siemens Energy (ETR:ENR1n) mit Kursabschlägen von 2,8 bis 3,3 Prozent zu den größten Verlierern. Letzterer leidet zudem schon seit Monaten unter immer weiter steigenden Kosten für technische Probleme mit Windturbinen der Tochter Siemens Gamesa (BME:SGREN).

Doch auch generell standen Aktien aus dem Bereich Erneuerbare Energien am Dienstag weiter unter Verkaufsdruck. UBS-Experte Arie verwies auf fragile Stimmung, auch aufgrund des Kurseinbruchs bei Orsted angesichts von Problemen mit Windturbinen in Küstengewässern. Die Debatten in etlichen Ländern über das Zurückfahren umweltfreundlicher Politikmaßnahmen seien ebenfalls nicht gerade hilfreich.

Am MDax-Ende gaben die Aktien des Windturbinenherstellers Nordex (ETR:NDXG) und des Wind- und Solarparkbetreibers Encavis (ETR:ECVG) um 4,5 beziehungsweise 4,1 Prozent nach. Etwas besser hielt sich der Solarkonzern SMA Solar (ETR:S92G) mit minus 1,4 Prozent. Im SDax verloren die Titel des Encavis-Konkurrenten Energiekontor (ETR:EKTG) 3,8 Prozent. Auch der Brennstoffzellen-Anbieter SFC Energy (ETR:F3CG) zählte mit minus 2,7 Prozent zu den klaren Verlierern.

Außer Eon haben die Aktien auch seit Jahresbeginn an Wert verloren, teilweise sogar drastisch. Dagegen können die wichtigsten europäischen Aktienindizes trotz der jüngsten Schwäche für 2023 immer noch Gewinne vorweisen. Die Marktstrategen von JPMorgan (NYSE:JPM) sehen indes nach der Korrektur gute Chancen, von ihnen ohnehin empfohlene Positionen in der Energiebranche aufzustocken. Das Team um Mislav Matejka argumentiert damit, dass die US-Anleiherenditen möglicherweise kurz vor ihrem Höhepunkt stehen, und sich zudem das regulatorische Umfeld für Versorger verbessern sowie die Unsicherheit weichen wird. Die Bewertungen seien merklich attraktiver geworden, so die Experten. Und mittelfristig bleibe das Thema Erneuerbare Energien eine große Triebfeder.

Auch UBS-Experte Arie sieht Grund zur Hoffnung. Irgendwann sollten die Anleiherenditen nicht mehr weiter steigen, vielleicht sogar zurückgehen und so zu einer umgekehrten Entwicklung bei den Rohstoffpreisen führen. Dann könnte aus dem Gegenwind seitens der Konjunktur 2024/25 Rückenwind werden. Die Marktstrategen der UBS prognostizierten für das kommende Jahr weiterhin Rezessionsrisiken und sinkende Leitzinsen. Außerdem sehe er nach Gesprächen auf einer hauseigenen Branchenkonferenz kaum Hinweise dafür, dass die fundamental positiven Bedingungen für Erneuerbare Energien nicht mehr gegeben seien.

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