Investing.com - Der deutsche Leitindex DAX ist nach der Meldung der "South China Morning Post", wonach die Regierungschefin, Carrie Lam, in Kürze die formelle Rücknahme des Auslieferungsgesetz, welches die Auslieferung von verdächtigen Personen und Kriminellen an China verlangt und zunächst nur auf Eis gelegt war, ankündigen dürfte. CNBC hatte berichtet, dass Lam zwar eine Dringlichkeitssitzung mit Pro-Peking-Unterstützern einberufen habe, aber die Tagesordnung wurde noch nicht bestätigt.
Die frühere britische Kronkolonie wird seit mehr als 3 Monate von anhaltenden Demonstrationen heimgesucht, weil die Hongkonger fürchten, dass ihre Freiheiten beschnitten werden könnten. Immer wieder kam es zu gewalttätigen Zusammenstößen mit der Polizei.
Eine der fünf Forderungen der Demokratiebewegung war, dass Gesetz formell zurückzuziehen. Vier weitere Forderungen stehen jedoch noch aus: Freie Wahlen, Untersuchung der Polizeibrutalität, Nichtanwendung des Anti-Aufruhr-Gesetzes, Freilassung aller politischen Gefangenen.
Ob sich mit der formellen Rücknahme des Auslieferungsgesetz die Lage nachhaltig entspannt, ist offen.
Der Dax wurde zuletzt mit einem Plus von 1,33 Prozent auf 12.071 Punkte gehandelt. Für Unterstützung sorgte auch der vom Markit-Institut erhobene deutsche Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe, der im August auf 54,8 Punkte stieg und damit über dem seit Mitte 1997 gemessenen Langzeitmittel von 53,3 lag. Verantwortlich für den Anstieg war jedoch, dass die "Serviceanbieter ihre unerledigten Aufträge peu à peu abarbeiten" und damit dafür sorgten, "dass das Wachstum aufrecht erhalten wurde", teilte Markit mit.
"Geschäftstätigkeit und Beschäftigung konnten sich zwar bislang behaupten, aber um das Wachstum aufrechtzuerhalten, nimmt mit schwindendem Auftragseingang der Rückgriff auf unerledigte Bestände zu. Der Rückgang bei den Neuaufträgen wird vermutlich zudem für Gegenwind für zu- künftige Einstellungsabsichten sorgen", erklärte Phil Smith, Principal Economist bei IHS Markit.
Der Hang Seng-Index schloss 3,81 Prozent im Plus auf 26.500 Zähler. In China stieg der Shanghai-Composite um 0,93 Prozent auf 2.957,41 Punkte. Der SZSE-Component legte um 0,69 Prozent auf 9.700,32 Zähler zu.