NEW YORK (dpa-AFX) - Anzeichen einer möglichen Entspannung im Handelsstreit mit der EU kommen bei den Investoren an der Wall Street am Donnerstag positiv an. Hinzu kamen robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt. Für den US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) zeichnete sich rund eine Stunde vor dem Auftakt laut Indikation des Brokers IG ein Plus von 0,79 Prozent auf 24 365 Punkte ab.
Im vorbörslichen Handel rang der Index abermals mit der viel beachteten 200-Tage-Linie, die aktuell bei 24 344 Zählern verläuft. Sie ist ein Indikator für den langfristigen Trend und kann auf dem Weg nach oben eine Hürde sein. Der Dow pendelt nun schon einige Tage um diesen Durchschnittskurs.
Börsianer sprachen von kleineren Entspannungssignalen nach einem Treffen von Topmanagern der deutschen Autoindustrie am Mittwoch in Berlin mit US-Botschafter Richard Grenell. In Industriekreisen war anschließend von einem positiven Zeichen die Rede gewesen. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump der EU mit hohen Einfuhrzölle auf Autos gedroht. Die EU hatte für einen solchen Fall Gegenmaßnahmen ins Spiel gebracht.
Die globalen Handelskonflikte hatten zuletzt bei Investoren die Angst vor einem Konjunkturrückschlag genährt. Ob die Stimmung sich dauerhaft aufhellt, bleibt abzuwarten. So schaukelt sich der Zollstreit zwischen den USA und China weiter hoch: Als Vergeltung für das Inkrafttreten von 25-prozentigen Sonderzöllen der USA auf Importe aus China im Wert von 34 Milliarden US-Dollar an diesem Freitag wird Peking Gegenmaßnahmen in ähnlichem Umfang erlassen, wie der Zoll mitteilte.
Angesichts der möglichen Entspannung im Autozollstreit könnten die Aktien von US-Autobauern wie General Motors (NYSE:GM) oder Ford einen Blick wert sein. Einfuhrabgaben auf Autoteile würden sie Branchenexperten zufolge auch treffen, da ihre Lieferketten global aufgestellt sind.