NEW YORK (dpa-AFX) - Die Besitzer von US-Aktien sind am Tag des Brexit-Referendums optimistisch gestimmt. Sie setzen offenbar ebenso wie die Investoren in Europa darauf, dass die Briten am heutigen Donnerstag mehrheitlich für einen Verbleib in der Europäischen Union stimmen werden. Die Buchmacher in den Wettbüros sehen die EU-Anhänger deutlich vorn - doch letzten Umfragen zufolge wird es ein knappes Rennen geben.
Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsauftakt um 0,93 Prozent fester bei 17 948 Punkten. Damit würde der New Yorker Leitindex der positiven Tendenz an den europäischen Aktienmärkten folgen, wo die Kursgewinne noch üppiger ausfielen.
Die britischen Wahllokale sind von 8 bis 23 Uhr MESZ geöffnet. Mit ersten Resultaten aus den 382 Wahlkreisen wird am frühen Freitagmorgen gerechnet, ein Ergebnis dürfte erst im Laufe des Vormittags feststehen.
Für einen EU-Verbleib Großbritanniens spricht laut Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda auch der Kurs des britischen Pfund - dieses ist gegenüber dem US-Dollar auf den höchsten Stand des Jahres gestiegen.
"Die Anleger haben sich schon vor der Abstimmung positioniert", ergänzte ein Aktienexperte. "Der Markt hasst die Unsicherheit, und morgen werden wir endlich Gewissheit haben, wohin die Reise geht." In den USA seien die Bedingungen für die Finanzmärkte derzeit optimal, da das Wirtschaftswachstum ordentlich sei, aber nicht für eine Anhebung der Zinsen ausreiche.
Schon vorbörslich um rund anderthalb Prozent legten die Bankentitel JPMorgan (NYSE:JPM) (ETR:CMC), Citigroup (NYSE:C) (XETRA:TRVC), Goldman Sachs (NYSE:GS) (FSE:GOS) und Bank of America (NYSE:BAC) (ETR:NCB) zu. Letztere spricht einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge mit den US-Wettbewerbsbehörden über eine Zahlung von bis zu 450 Millionen US-Dollar, um Klagen wegen der Verletzung ihrer Sorgfaltspflicht bei einigen Kundenkonten abzuwenden.