NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einer bisher trägen Entwicklung vor den Osterfeiertagen wird auch am Mittwoch nicht allzu viel Bewegung an der Wall Street erwartet. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial (Dow Jones) eine Dreiviertelstunde vor Eröffnung 0,1 Prozent höher bei 26 481 Punkten. Damit hält er sich auf seinem höchsten Stand seit Oktober. Auch von seinem bisherigen Rekordhoch bleibt er rund 500 Punkte entfernt.
Die Märkte hätten positive Konjunktursignale aus China nur beiläufig zur Kenntnis genommen, kommentierte Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Es mangele zwar nicht an Schlagzeilen, auf deren Basis bewege sich am Gesamtmarkt aber nur wenig.
Auf der Agenda steht am Abend der Konjunkturbericht Beige Book von der US-Notenbank Fed. Im Fokus stehen zur Wochenmitte aber vor allem zahlreiche Unternehmensmeldungen: Bereits vor Handelseröffnung hat Pepsico (112:PEP) Quartalszahlen vorgelegt. Nach dem gestrigen Börsenschluss berichteten außerdem IBM (112:IBM) und Netflix (2:NFLX) über die jüngste Geschäftsentwicklung.
Der Limonaden- und Snackhersteller Pepsico ist nach einer enttäuschenden Prognose überraschend gut ins Jahr gestartet. In den zwölf Wochen bis 23. März stieg der Nettogewinn des ewigen Coca-Cola-Konkurrenten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 5 Prozent auf 1,4 Milliarden US-Dollar. Sondereffekte herausgerechnet, übertraf der Konzern die Erwartungen von Analysten. Im vorbörslichen Handel legte die Pepsico-Aktie 2,3 Prozent zu.
IBM hat zu Jahresbeginn wiederum überraschend deutliche Geschäftseinbußen verkraften müssen. Die Erlöse im ersten Quartal verfehlten die Prognosen klar. Das Computer-Urgestein tut sich mit einem tiefgreifenden Konzernwandel und neuen Geschäftsbereichen wie Cloud-Diensten, Datenanalyse und künstlicher Intelligenz schwer. Entsprechend straften Anleger die Aktie vorbörslich mit einem Minus von 3,3 Prozent ab.
Die Aktien von Netflix drehten vorbörslichen auf zuletzt plus 3,3 Prozent. Bei der Zahlenvorlage des Streaminganbieters und Filmproduzenten war von einem starken Jahresauftakt, aber einem gedämpften Ausblick auf die Nutzerentwicklung im zweiten Quartal die Rede. Nach und nach kamen aber Analystenstimmen hinzu, in denen dies als nicht so bedeutend gewertet wurde. So gibt sich Douglas Anmuth von JPMorgan (NYSE:JPM) optimistisch mit dem Argument, dass Netflix im zweiten Halbjahr besonders starke Film- und Serienangebote zu bieten habe.
Außerdem ist der beigelegte Patentstreit zwischen Apple (NASDAQ:AAPL) und Qualcomm (2:QCOM) Thema an der Wall Street. Mehr als bei Apple, die nur geringfügig darauf reagierten, ging es vorbörslich bei Qualcomm aufwärts - und zwar um 11 Prozent. Der iPhone-Konzern wird eine Patentlizenz erwerben und auch Chips bei Qualcomm beziehen. Zusätzlichen Rückenwind gab eine Studie der US-Bank JPMorgan: Analyst Samik Chatterjee sprach den Aktien nach der beigelegten juristischen Auseinandersetzung eine optimistische Empfehlung mit "Overweight" aus.
Davon betroffen ist auch Intel (2:INTC). Anleger reagierten positiv darauf, dass der Konzern in der Folge von Apples Einigung mit Qualcomm aus dem Geschäft mit Modem-Chips aussteigt. Intel-Chef Bob Swan erklärte zur Begründung, man sehe keinen klaren Weg, in dem Geschäft profitabel zu sein. Die Intel-Aktie stieg vorbörslich um 4,1 Prozent.
Laut "Wall Street Journal" trifft die geplante Fusion der Telekom-Tochter (4:DTEGn) T-Mobile US (2:TMUS) mit dem Rivalen Sprint auf erheblichen Widerstand der Kartellwächter des US-Justizministeriums. In der derzeit geplanten Form dürften die Wettbewerbshüter dem Vorhaben wohl nicht zustimmen, schrieb die Zeitung schon am Dienstagabend unter Berufung auf Insider. Die Papiere von T-Mobile gaben vorbörslich 4,2 Prozent und die von Sprint sogar um 7 Prozent nach.