NEW YORK (dpa-AFX) - Die jüngste Kurs-Rally an der Wall Street dürfte am Donnerstag weiterhin eine Auszeit nehmen. Am Vortag hatte der Dow Jones Industrial (Dow Jones) bereits auf dem höchsten Stand seit Anfang Dezember stagniert. Eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart zeichnet sich nun für das New Yorker Kursbarometer ein schwächerer Start ab. Der Broker IG taxierte den Leitindex 0,66 Prozent niedriger auf 25 223 Punkte.
Kein Kurstreiber ist damit die jüngste Aussage von US-Notenbankchef Jerome Powell, der die US-Wirtschaft nach wie vor in einer robusten Verfassung sieht. Der Währungshüter verwies in der vergangenen Nacht auf einer Veranstaltung in Washington auf eine geringe Arbeitslosigkeit und eine Inflation in der Nähe des Zielbereichs von zwei Prozent. Dies bringt die Fed bei ihrer zuletzt vorsichtiger gewordenen Zinspolitik nicht vermehrt unter Druck.
Auf Unternehmensseite sorgt am Donnerstag weiter die Berichtssaison für Gesprächsstoff - mit Licht und Schatten. Die Aktien von Twitter (1:TWTR) etwa gingen vorbörslich trotz eines soliden vierten Quartals um mehr als 7 Prozent in die Knie, nachdem der Kurznachrichtendienst einen enttäuschenden Umsatzausblick auf den Start ins neue Jahr abgegeben hatte. Sorgen bereitet den Anlegern ein offenbar nachlassender Nutzerstamm.
Noch deutlicher bergab ging es für Fiat Chrysler (6:FCHA), die sowohl im vorbörslichen US-Handel als auch in Mailand um mehr als 10 Prozent einbrachen. Der italienisch-amerikanische Autobauer hatte Zahlen vorgelegt, für die deutliche Kursschwäche wurde aber wie im Falle von Twitter ein schwacher Ausblick verantwortlich gemacht.
Es gab aber auch Resultate, die positiv für Aufsehen sorgten - wie im Falle von Chipotle Mexican Grill (112:C9F). Die Papiere der Restaurantkette sprangen vorbörslich um 10 Prozent in die Höhe. Am Markt war angetrieben von Internet-Bestellungen von einem starken vierten Quartal die Rede. Marktanalyst David Madden von CMC Markets wertete dies als Zeichen, dass das Unternehmen die Zeichen der Zeit in der Branche erkannt hat.
Bei Kellogg zeichnet sich nach den Viertquartalszahlen ein Minus von fast 3 Prozent ab, bei der Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US (2:TMUS) dagegen ein Plus von 1,4 Prozent. Titel des Kameraspezialisten GoPro (2:GPRO) rückten außerdem um 3,7 Prozent vor, nachdem er im vergangenen Weihnachtsgeschäft dank neuer Modelle in die Gewinnzone zurückgekehrt war.
Titel des Soundbar-Produzenten Sonos dagegen begaben sich vorbörslich mit 6,6 Prozent auf Talfahrt. Anleger reagierten trotz eines guten Weihnachtsgeschäfts verschnupft auf den Abschied des Finanzchefs und gestiegene Lagerbestände als Indiz für eine mögliche Nachfrage-Delle. Auch die Papiere des Tabakkonzerns Philip Morris (1:PM) legten nach der Zahlenvorlage vorbörslich um 0,8 Prozent zu.