NEW YORK (dpa-AFX) - Am US-Aktienmarkt zeichnet sich zum Handelsstart am Dienstag kein einheitlicher Trend ab. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) stand kurz vor der Eröffnung 0,15 Prozent tiefer. Mit einem Plus von 0,03 Prozent sah der Terminkontrakt auf den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
Laut Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets drücken die Sorgen, dass das griechische Parlament den von der EU geforderten Reform- und Sparmaßnahmen nicht zustimmen und die harten Auflagen das Mittelmeerland wieder an den Abgrund bringen könnten, auf die Stimmung. Die am Vortag zu spürende Erleichterung über die Einigung im griechischen Schuldendrama währte somit nur kurz.
Derweil rückt in den USA die Berichtssaison mit Quartalszahlen der Banken JPMorgan (ETR:CMC) (NYSE:JPM) und Wells Fargo (NYSE:WFC) (ETR:NWT) sowie vom Medizinkonzern Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) (XETRA:JNJ) in den Fokus. Johnson & Johnson legten nach einem höheren Gewinn als von Markteilnehmern erwartet vorbörslich zu.
JPMorgan hatte im zweiten Jahresviertel mehr verdient als erwartet. Die Aktie des größten Geldhauses Amerikas rückte vorbörslich vor. Wells Fargo musste dagegen leichte Abstriche machen - der Gewinn war gesunken. Das auf Verbraucherkredite, vor allem Hypotheken, spezialisierte Institut spürt die Vor- und Nachteile der niedrigen Zinsen - sie treiben zwar den Umsatz, drücken aber auch den Profit. Zudem erhöhte Wells Fargo die Sicherheitspuffer zum Schutz gegen faule Kredite. Das Papier gab vorbörslich nach. Am Donnerstag folgen mit Goldman Sachs (FSE:GOS) (NYSE:GS) und Citigroup (XETRA:TRVC) (NYSE:C) weitere Banken, die ihre Geschäftszahlen vorlegen.
China steht einem Bericht zufolge vor der bisher größten Firmenübernahme in den USA. Der staatliche Konzern Tsinghua Unigroup wolle den US-Chiphersteller Micron Technology (NASDAQ:MU) (XETRA:MTE) für 23 Milliarden Dollar kaufen, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Den Micron-Anteilseignern solle dabei 21 Dollar je Aktie geboten werden und damit rund ein Fünftel mehr als das Papier am Montag zum Handelsende gekostet. Im vorbörslichen Handel am Dienstag legte das Papier bislang um mehr als 13 Prozent auf 13,34 Dollar zu.
Auch in der Energiebranche hält das Fusionsfieber an: Der regionale Öl- und Gasproduzent WPX Energy will für 2,75 Milliarden US-Dollar den Konkurrenten RKI Exploration & Production aus Privathand kaufen. Erst am Montag hatte der Energiekonzern Marathon Petroleum mitgeteilt, den Erdgas-Spezialisten MarkWest Energy Partners für etwa 15,8 Milliarden Dollar übernehmen zu wollen. Der starke Ölpreisverfall in den vergangenen zwölf Monaten hat eine Konsolidierung in der Branche eingeleitet. +
Nach der Einigung im Atomstreit mit Iran und den daraufhin weiter sinkenden Ölpreisen gaben Aktien von Ölkonzernen wie ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) und Chevron Corp. (NYSE:CVX) (FSE:CHV) vorbörslich zeitweise nach. Mit dem nun folgenden schrittweisen Abbau von Wirtschaftssanktionen könnte der Iran mehr Öl ins Ausland liefern. Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) ist der Ölmarkt bereits jetzt "massiv überversorgt". Es sei mit weiteren Preisrückgängen zu rechnen.