NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) hat seine anfänglichen Verluste kurzzeitig wettgemacht und sich zuletzt kaum vom Fleck bewegt. Positive Konjunkturdaten hatten am Donnerstag für etwas bessere Laune unter den Anlegern gesorgt: Am US-Immobilienmarkt hatte sich die Stimmung im Juni stärker als erwartet aufgehellt.
Die Anleger sorgten sich dessen ungeachtet weiterhin um die Weltwirtschaft - angeheizt durch die Senkung der Wachstumsprognose der US-Notenbank (Fed) am Vorabend. Durch einen möglichen Ausstieg der Briten aus der Europäischen Union könnte die Konjunktur einen weiteren Dämpfer erhalten. In der kommenden Woche entscheiden die Briten beim Brexit-Referendum darüber. Dieses Damoklesschwert drängt die Anleger in die Defensive - gesucht sind vor allem Gold und Staatsanleihen.
Der Dow stand zuletzt 0,05 Prozent tiefer bei 17 631,37 Punkten. Zuvor war er noch um bis zu 1 Prozent gefallen. Für den breit gefassten S&P-500-Index (S&P 500) ging es um 0,27 Prozent auf 2065,95 Punkte nach unten. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100
Am Mittwoch hatte Fed-Präsidentin Janet Yellen bei ihrer Pressekonferenz nach der Leitzinsentscheidung eingestehen müssen, dass der drohende Brexit die Geldpolitik stark belastet. Entsprechend spielte er auch eine Rolle bei der Entscheidung, den Zins unverändert zu belassen. Den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Währungshüter ließ sie offen. An der japanischen Börse sorgten enttäuschte Hoffnungen auf weitere Impulse der Notenbank des Landes am Morgen für klare Verluste.
Finanzwerte tendierten bereits in Europa besonders schwach und gerieten auch an der Wall Street etwas unter Druck. Sie leiden unter dem freien Fall der Anleiherenditen, der auf die Gewinne drückt. So gaben die Papiere von Goldman Sachs (NYSE:GS) (FSE:GOS) und von JPMorgan (NYSE:JPM) (ETR:CMC) leicht nach.
An der Dow-Spitze zogen die Papiere von Merck & Co . (NYSE:MRK) (FSE:MCC) um rund 2 Prozent an. Der US-Pharmakonzern hatte positive klinische Daten für das Präparat Keytruda zur Behandlung von Lungenkrebs vorgelegt.
Auf diesem Gebiet der Immuntherapie könnte Merck & Co. nun gegenüber seinem engsten Wettbewerber Bristol-Myers Squibb (NYSE:BMY) (ETR:BRM) im Vorteil sein, schrieb Analyst Justin Smith von der französischen Bank Societe Generale (PA:SOGN). Aktien von Bristol-Myers Squibb fielen um 1,67 Prozent.