NEW YORK (dpa-AFX) - Ein überraschend gut angelaufenes Weihnachtsgeschäft hat die New Yorker Börsen am Donnerstag wieder nach oben getrieben. Der stärker als erwartete Anstieg der Umsätze amerikanischer Einzelhändler im November räumt nach Ansicht von Experten alle bisherigen Sorgen über den Verlauf der wichtigen Einkaufssaison vor den Festtagen zur Seite.
Der Dow Jones Industrial (Dow 30) stand im Verlauf des Handels 0,75 Prozent höher bei 17 664,67 Punkten. Am Mittwoch hatte der weltweite Leitindex noch den größten Tagesverlust seit mehr als zwei Monaten hinnehmen müssen, nachdem er in der Vorwoche ein Allzeithoch erklommen hatte. Der umfassendere S&P-500-Index (S&P 500) rückte zuletzt um 0,83 Prozent auf 2043,02 Punkte vor. An der Computerbörse Nasdaq stieg der Auswahlindex Nasdaq 100
Überdies blieben die Ölpreise im Fokus. Am Vortag hatte der erneute Preisrutsch beim Rohöl die Börsen bereits insbesondere die schwergewichtigen Ölwerte stark belastet. Nach einer kurze Stabilisierung gerieten die Ölpreise aber wieder unter Druck. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI fiel erstmals seit Juli 2009 unter 60 US-Dollar. Daraufhin reduzierten auch die Aktienindizes ihre Gewinne etwas.
Die Aktien Ölkonzerne hielten sich noch im Plus, gaben allerdings viel von ihren anfänglichen Kursgewinne wieder ab. Im Dow-Jones-Index büßten die Papiere von ExxonMobil (NYSE:XOM) ihre Spitzenposition ein. Sie gewannen noch 1,34 Prozent auf 89,86 Dollar.
Im marktbreiten Wall-Street-Index S&P 500 übernahmen die Einzelhändler die Spitze: Die Papiere von Urban Outfitters (NASDAQ:URBN) sprangen um 7,93 Prozent nach oben auf 32,39 Dollar. Der Händler von Bekleidung und Accessoires hatte über einen ermutigenden Verkaufstrend im vierten Quartal berichtet, wie die Analysten von Oppenheimer bemerkten. Auch die Experten von RW Baird blieben optimistisch.
Staples-Aktien (NASDAQ:SPLS) zogen um 6,31 Prozent an. Der Hegefonds Starboard ist bei dem Büroausstatter mit gut 5 Prozent eingestiegen und baute seinen Anteil am Konkurrenten Office Depot auf knapp 10 Prozent aus. Händler spekulierten darauf, dass Starboard darauf drängen könnte, die beiden Unternehmen zu fusionieren. Morgan Stanley stufte die Staples-Aktie hoch und nahm die bisherige Verkaufsempfehlung zurück. Office Depot
Beim strauchelnden Elektronikhändler Radioshack (NYSE:RSH) schmelzen indes die liquiden Mittel weiter zusammen: Im dritten Geschäftsquartal wies der traditionsreiche Konzern einen größeren Verlust aus als ohnehin befürchtet, die Umsätze brachen verglichen mit dem Vorjahreszeitraum auf vergleichbarer Basis um mehr als 13 Prozent ein. Die Aktie rutschte um fast drei Prozent auf nur noch 54 Cent ab.
Die Aktie von Lending Club (NYS:LC) gab ein fulminantes Börsendebüt. Die Papiere des Internet-Kreditvermittlers wurden zuletzt bei 23,56 Dollar gehandelt. Das sind 57,07 Prozent mehr als der Ausgabepreis von 15 Dollar pro Stück.