NEW YORK (dpa-AFX) - Weiter sinkende Ölpreise und die Sorge vor einem Austritt Großbritanniens aus der EU haben den US-Börsen am Freitag zugesetzt. Etwas besser als erwartet ausgefallene US-Konjunkturdaten dämmten zeitweise die Verluste etwas ein. Rund zwei Stunden vor Handelsschluss gab der Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) an der New Yorker Wall Street allerdings wieder um 0,83 Prozent auf 17 835,21 Punkte nach.
Damit beträgt sein Wochenplus aktuell 0,2 Prozent. Insgesamt legte der Dow in den vergangenen drei Wochen um rund 4 Prozent zu und hatte am Mittwoch erstmals wieder seit Ende April über 18 000 Punkten geschlossen.
Der breit gefasste S&P-500-Index (S&P 500) verlor am Freitag 1,02 Prozent auf 2093,83 Punkte. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100
Die Anleger seien nach dem jüngsten Höhenflug etwas vorsichtiger geworden und machten sich wieder verstärkt Sorgen um den Zustand der US-Wirtschaft, hieß es am Markt. Analyst Ralf Umlauf von der Helaba hält das mit Blick auf die frischen, von der Universität Michigan veröffentlichten Daten zum Verbrauchervertrauen allerdings für "wenig angebracht".
Die Stimmung der US-Verbraucher hatte sich im Juni laut einer ersten Schätzung der Uni Michigan etwas weniger als erwartet eingetrübt. Analyst Umlauf sagte dazu: Das Niveau sei trotz des leichten Rückgangs weiterhin hoch, auch wenn sich nicht per saldo eine deutliche Erhöhung der konjunkturellen Dynamik abzeichne.
Im Dow zählten die Aktien des Chipherstellers Intel (NASDAQ:INTC) (FSE:INL) mit plus 0,49 Prozent zu den Favoriten, während die Papiere von Konkurrent Qualcomm (NASDAQ:QCOM) (FSE:QCI) im Nasdaq 100 um 2,20 Prozent nachgaben. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, hat der IT-Konzern Apple (NASDAQ:AAPL) (ETR:APC) Intel als Zulieferer für sein nächstes iPhone ausgewählt. Intel soll in einigen Modellen die Chips von Qualcomm ersetzen.
Twitter (NYSE:TWTR) büßten 3,57 Prozent ein. Unter Millionen im Netz veröffentlichten Passwörtern hatte der Kurznachrichtendienst auch aktuelle Zugangsdaten gefunden und vorsorglich Konten gesperrt. Um wie viele Profile es dabei geht, wurde nicht mitgeteilt. Zuletzt sollen angebliche Einwahldaten zu rund 33 Millionen Twitter-Konten im Internet aufgetaucht sein.
Die Aktien von Valeant (NYSE:VRX) verloren 4,53 Prozent. Der Pharmakonzern will Kreisen zufolge seine ägyptische Arzneimittel-Tochter Amoun verkaufen, um seinen horrenden Schuldenberg von mehr als 30 Milliarden US-Dollar zu reduzieren. Zudem seien Veräußerungen einiger lateinamerikanischer Aktivitäten geplant.
Um 6,27 Prozent sackten die Titel von Urban Outfitters (NASDAQ:URBN) ab, nachdem die Modekette vor sinkenden Umsätzen im laufenden Quartal gewarnt hatte. Dass die US-Verkehrsaufsicht Berichte über Aufhängungsprobleme beim Modell S prüft, verschreckte die Anleger von Tesla. Die Aktien büßten 4,36 Prozent ein. Ein Branchendienst hatte zuvor berichtet, ein möglicher Defekt in diesem Bereich könne ernsthafte Sicherheitsprobleme hervorrufen. Der Elektroauto-Hersteller dementierte einen sicherheitsrelevanten Defekt an seinen Fahrzeugmodellen.