NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Anleger dürften sich vor wichtigen Konjunkturnachrichten am Mittwoch in Zurückhaltung üben. Nachdem die wichtigsten Aktienindizes am Dienstag leicht im Minus geschlossen hatten, deutete sich zur Wochenmitte lediglich ein Mini-Plus an. Eine knappe Stunde vor Börsenstart stand der Future auf den Dow Jones Industrial (Dow Jones 30) 0,05 Prozent höher. Der Terminkontrakt auf den Nasdaq-100-Index rückte um 0,08 Prozent vor.
Am Abend um 20.00 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht die US-Notenbank ihr Protokoll der letzten Zinssitzung von Mitte März. Anleger erhoffen sich Hinweise auf die Frage, wann die Fed den Leitzins zum ersten Mal seit der Finanzkrise anhebt. Zudem eröffnet der Aluminiumhersteller Alcoa (NYSE:AA) (ETR:ALU) nach Börsenschluss traditionell mit seinen Quartalszahlen die Berichtssaison.
Unter den im Dow gelisteten Werten sollten Ölgesellschaften im Blick behalten werden: In Europa war der Branchensektor (DJX:SXEP) um zeitweise mehr als 5 Prozent nach oben geschnellt, weil der britisch-niederländische Energiekonzern Shell (ASX:RDSA) (ISE:RDSA) (ETR:R6C) den britischen Gasförderer BG Group (LONDON:BG) (FSE:BGO) übernehmen will. Der gesunkene Ölpreis hatte die Firmen der Branche günstiger gemacht. Analysten erwarten weitere Übernahmen.
Im vorbörslichen US-Handel überwog knapp die Freude über den sich anbahnenden Megadeal in der Branche. So legten Chevron Corp. (NYSE:CVX) (FSE:CHV) um 0,19 Prozent und ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) um 0,27 Prozent zu.
Aktien von Twitter (NYSE:TWTR) bauten im vorbörslichen Handel ihre Vortagesgewinne von rund 4 Prozent aus und rückten um mehr als 1 Prozent auf 53,57 US-Dollar vor. Am Dienstag hatten Spekulationen über eine mögliche Übernahme die Papiere des Kurznachrichten-Dienstes auf den höchsten Stand seit Oktober vergangenen Jahres getrieben.
Die Gerüchte waren offenbar zuerst von der Analyseseite "Briefing.com" aufgegriffen worden. Sie berichtete, Twitter habe Berater angeheuert, um ein unerwünschtes Übernahmeangebot abzuwehren. Es gab keine Bestätigung für die Spekulationen. Twitter war im November 2013 zum Kurs von 26 Dollar an die Börse gegangen.
Unter den Technologiewerten gaben die Papiere von Apple (NASDAQ:AAPL) (ETR:APC) um 0,25 Prozent nach. Die französische Großbank Societe Generale (PARIS:SOGN) hatte ihre Kaufempfehlung für die Papiere gestrichen. Angesichts negativer Währungseffekte und einer hohen Vergleichsbasis könnte das Technologieunternehmen vor einem schwierigen zweiten Halbjahr stehen.