MOSKAU/BUDAPEST/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Osteuropas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag mehrheitlich nachgegeben. Nur die polnische Börse legte zu.
Nach kräftigen Gewinnen am Vortag kehrte wieder Ernüchterung ein. Der Handelsstreit zwischen den USA und China ebbt nicht wie erhofft ab, sondern weitet sich aus. US-Präsident Donald Trump steuert voll auf Konfrontationskurs, nachdem China in Reaktion auf die kürzlich von den USA verhängten Strafzölle nun seinerseits Zusatzabgaben in derselben Höhe und demselben Volumen auf Waren aus den Vereinigten Staaten verlangt.
In Moskau verlor der RTSI Index (RTSI) nach drei Handelstagen mit Gewinnen nun 1,36 Prozent auf 1236,48 Punkte.
In Budapest gab der ungarische Leitindex BUX (XC0009655090) um 0,27 Prozent auf 37 962,26 Punkte nach, hatte allerdings am Donnerstag um 2,1 Prozent zugelegt. Unter den Schwergewichten zeigten sich die Aktien von Richter Gedeon (23:GDRB) mit minus 1,2 Prozent besonders schwach. Die MOL-Titel (HU0000068952) hingegen legten an der Index-Spitze um 0,5 Prozent zu. Magyar Telekom (23:MTEL) und OTP Bank (23:OTPB) verbilligten sich jeweils um 0,4 Prozent.
In Prag verlor tschechische Leitindex PX 0,12 Prozent auf 1128,82 Punkte. Das Handelsvolumen lag bei 0,38 (Vortag: 0,51) Milliarden tschechischen Kronen. Auf den PX drückten vor dem Wochenende vor allem die Kursverluste des Indexschwergewichtes Erste Group (56:ERST). Die Papiere des österreichischen Finanzinstituts verloren zwei Prozent an Wert. Die Branchenkollegen Komercni Banka (56:BKOM) und Moneta Money Bank legten hingegen um 0,7 Prozent und um 0,1 Prozent zu.
Im Blick stand in Tschechien auch die politische Entwicklung. Ein halbes Jahr nach der Parlamentswahl geht das Tauziehen um die künftige Regierung wieder von vorn los. Die Sozialdemokraten (CSSD) hatten am Donnerstagabend die Koalitionsgespräche mit der Protestbewegung ANO von Ministerpräsident Andrej Babis abgebrochen, weshalb nun der Ruf nach Neuwahlen immer lauter wird.