BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Osteuropas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag mehrheitlich nachgegeben. In einem europaweit eher zögerlichen Marktumfeld stand am Ende lediglich in Prag ein Plus auf der Kurstafel, wo der Handel nach einer zweitägigen Feiertagspause wieder begann. Von Budapest bis Moskau mussten Anleger Verluste hinnehmen.
Der russische RTS-Interfax-Index (RTSI) erlitt mit 1,64 Prozent und am Ende 995,24 Punkten die mit Abstand größten regionalen Verluste. Nach einer jüngsten Zwischenerholung fiel er wieder hinter die psychologisch wichtige Marke von 1000 Punkte zurück.
Das Minus beim Warschauer WIG-30 fiel mit 0,28 Prozent und 2652,84 Punkten deutlich milder aus. Der breiter gefasste WIG schloss in ähnlichem Maße tiefer bei 60 707,52 Punkten. Unter den größten Gewinnern waren die Aktien des Energiekonzerns Tauron mit rund 3 Prozent Plus. Eurocash und Bank Zachodni legten jeweils annähernd 2 Prozent zu. Der Minenkonzern KGHM und der Versicherer Asseco jedoch waren mit Abgaben von 2 Prozent oder mehr unter den Verlierern. Ein Thema war außerdem der verschobene Börsengang der Raiffeisen-Tochter Polbank. Grund dafür war das mangelnde Anlegerinteresse.
Die Budapester Börse schloss moderat schwächer: Der Leitindex BUX fiel hier um 0,31 Prozent auf 35 503,69 Punkte. Unter den Schwergewichten schlossen die Aktien des Ölkonzerns MOL mit einem halben Prozent im Minus, während jene des Pharmakonzerns Gedeon Richter um 0,70 Prozent nachgaben. Bei den Nebenwerten konnten sich die Aktionäre des Gesundheitskonzerns Nutex mit satten 20 Prozent Plus über einen besonders großen Kursgewinn freuen.
Gewinne gab es einzig in Prag, wo der PX 0,55 Prozent höher bei 992,18 Punkten aus der Feiertagspause kam. Gefragt waren die Versicherungsaktien der Vienna Insurance Group mit einem Plus von mehr als 3 Prozent. Ferner gehörten die Papiere des Spirituosenherstellers Stock und der Moneta Money Bank mit jeweils etwas mehr als 1,3 Prozent zu den Gewinnern. Am schwächeren Indexende standen die Medientitel CETV mit Abgaben von mehr als 4 Prozent. TV-Sender standen am Freitag europaweit auf den Verkaufslisten der Anleger.