PRAG/BUDAPEST/WARSCHAU (dpa-AFX) - An den wichtigsten Börsen Osteuropas haben die Handelsplätze in Budapest und Moskau am Donnerstag teils deutliche Verluste verzeichnet. In Warschau hingegen wurden moderate Gewinne verbucht. Insgesamt verlief das Geschäft am vorletzten Handelstag vor Weihnachten ruhig und mit geringen Umsätzen.
Auch im westeuropäischen Umfeld überwogen die negativen Vorzeichen. Die US-Börsen (ETR:SXR4) hingegen tendierten im Frühhandel freundlich, nachdem Konjunkturdaten enttäuscht und einmal mehr die Hoffnung auf sinkende Leitzinsen geweckt hatten.
In Prag legte die tschechische Nationalbank diesbezüglich vor, indem sie den Leitzins von 7,00 Prozent auf 6,75 Prozent senkte. Die meisten Analysten hatten mit dem Schritt gerechnet und argumentierten damit, dass der Inflationsdruck von den vergangenen Monaten bereits nachgelassen habe. Im November lag die Jahresinflation bei 7,3 Prozent. Außerdem sei die Konjunktur schwach, wobei für das laufende Jahr mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts gerechnet werde, hieß es.
Die erste Leitzinsänderung seit Juni 2022 brachte daher kaum eine Reaktion am Markt mit sich. Der tschechische Leitindex PX trat mit plus 0,02 Prozent bei 1395,80 Punkten nahezu auf der Stelle. Bei den Einzelwerten standen Zuwächsen von bis zu 0,4 Prozent bei den Bankenaktien Komercni Banka (PR:BKOM) und Erste Group (VIE:ERST) ein Minus von 0,6 Prozent beim Versorger (NYSE:XLU) CEZ (PR:CEZP) gegenüber.
Am Warschauer Aktienmarkt wurden moderate Gewinne verzeichnet. Der Wig-20 schloss 0,09 Prozent höher bei 2348,67 Punkten. Der breit gefasste Wig gewann 0,21 Prozent auf 78 723,40 Zähler. Unter den umsatzstärksten Papieren stiegen jene des Ölkonzerns Orlen um 2,4 Prozent. Unter den Finanzaktien legten Pekao um 1,2 Prozent zu.
Der ungarische Bux sank nach dem jüngsten Rekordlauf um 0,83 Prozent auf 60 551,62 Zähler. Belastet wurde der Index von den Anteilsscheinen der OTP Bank (BU:OTPB) , die 1,6 Prozent einbüßten. Die Aktien des Logistikers Waberer's stiegen indes um 2,3 Prozent.
Der Moskauer RTS-Index verlor 2,16 Prozent auf 1075,11 Punkte.