WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag mit deutlichen Kursgewinnen geschlossen. Der ATX (ATX) stieg um 1,81 Prozent auf 2445,37 Punkte. Auch an Europas Börsen ging es steil bergauf. Unterstützung kam von der erneut erklärten Bereitschaft der Europäischen Zentralbank (EZB) zu einer weiteren Lockerung der Geldpolitik. Erst am Dienstag bekräftigte der Chefvolkswirt der Euro-Notenbank, Peter Praet, die Bereitschaft der EZB zu einer weiteren Lockerung der Geldpolitik.
Hinzu kamen besser als erwartet ausgefallene ZEW-Konjunkturdaten und positive Nachrichten aus Griechenland: Nach eigenen Angaben hat sich das Land mit seinen internationalen Gläubigern über die Freigabe von 12 Milliarden Euro aus dem dritten Rettungspaket geeinigt. Die Anschläge in Paris von vergangener Woche hatten indessen keinen Einfluss auf die Stimmung am Markt.
An die Spitze der Kurstafel kletterten Wienerberger mit plus 8,33 Prozent auf 15,61 Euro. Marktteilnehmern zufolge stützt der derzeit schwache Euro-Dollar-Kurs die Aktien exportorientierter Unternehmen. Der schwache Euro macht die Produkte europäischer Firmen in den USA günstiger.
Gleich dahinter rangierten Semperit, die Aktien gewannen 7,92 Prozent auf 32,50 Euro. Im dritten Quartal hat der Kautschuk-und Kunststoffhersteller Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert. Konzernchef Thomas Fahnemann führt dies auf starken Vertrieb, Kapazitätsausbau und die rasche Integration des Profilherstellers Leeser zurück.
Zahlen kamen auch vom Flughafen Wien (EAV:FLU) (FSE:FLW). Nach neun Monaten hat der Airport sein Nettoergebnis um mehr als zehn Prozent gesteigert. Angesichts des Gewinnschubs und der guten Verkehrs- und Geschäftsentwicklung wurde zudem die Gewinnprognose erhöht. Laut den Citigroup-Analysten fielen die Zahlen für das dritte Quartal etwas besser aus als erwartet. Die Flughafen Wien-Titel tendierten um 1,29 Prozent fester bei 86,60 Euro.
Von einer neuen Analystenstimme konnten OMV (EAV:OMV) (FSE:OMV) profitieren. Die Analysten der Credit Suisse haben ihr Kursziel für die Aktien von 21,00 auf 22,50 Euro erhöht. Die Empfehlung "Underperform" wurde gleichzeitig bestätigt. Die Papiere zogen um 1,92 Prozent auf 25,42 Euro an.
Gesucht waren auch Bankwerte. Erste Group (FSE:EBO) (EAV:EBS) zogen um 1,63 Prozent auf 28,66 Euro an, Raiffeisen (FSE:RAW) (EAV:RIBH) gewannen 1,73 Prozent auf 14,38 Euro. Die Raiffeisen Bank International (RBI) hatte Marktgerüchte über einen möglichen Verkauf ihrer Tochterbank in Russland zurückgewiesen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuvor berichtet, dass das Geldhaus einem Insider zufolge den Verkauf seiner Polen-Tochter abblasen und sich statt dessen von der Russland-Beteiligung trennen könnte.