DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die Kursstürze an den Börsen werden nach Einschätzung von Aktionärsvertretern auch durch das aktuell geringe Handelsvolumen beschleunigt. "Im August ist das Volumen wegen der Sommerferien traditionell gering. Vergleichsweise wenige Aktien reichen daher, um Bewegungen am Markt auszulösen", sagte der Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Jürgen Kurz, am Mittwoch. "Automatische Verkaufsorder beschleunigen dann den Trend." Große Teile des Handels an den Aktienmärkten laufen heute über Computerprogramme, die in Sekunden Papiere kaufen und verkaufen.
"Der August ist prädestiniert für starke Ausschläge an den Börsen", sagte Kurz. Hinzu kommt aus seiner Sicht neben den Sorgen um die Konjunktur in China und der Ungewissheit über die Zinspolitik der US-Notenbank: Die Kurse sind über einen langen Zeitraum relativ konstant gestiegen. "Dadurch wächst die Unsicherheit", sagte Kurz. Viele Profiinvestoren, die nach der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise günstig an den Börsen eingestiegen seien, verkauften jetzt mit Gewinn. "Aber das Geld wird zurückkommen, wenn die Zinsen so niedrig bleiben." Allerdings müssten sich die Anleger zunächst auf weiter stark schwankende Kurse einstellen. "Unsicherheit ist das, was die Börse am meisten hasst.