Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - ADRs und Aktien chinesischer Unternehmen mussten am Mittwoch im US-Frühhandel schwere Verluste hinnehmen, als die chinesische IT-Behörde einen Regelentwurf herausgab, der, wenn er umgesetzt wird, eine größere Belastung für Apps mit sich bringen würde, deren Funktionen als Einflussnahme auf die öffentliche Meinung wahrgenommen werden.
Parallel dazu verhängte die chinesische Börsenaufsicht eine Geldstrafe gegen die Unternehmen Alibaba (NYSE:BABA), Tencent Holdings (HK:0700) und Bilibili (NASDAQ:BILI), weil sie es versäumt hatten, ein Dutzend Geschäfte ordnungsgemäß zu melden.
All dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem Tech-Aktien mit langer Duration - also solche, deren Gewinne weit in der Zukunft liegen - durch die Aussicht auf höhere US-Zinsen unter Druck geraten. Der Technologiesektor Chinas ist vor dieser Entwicklung nur zum Teil durch die Tatsache geschützt, dass die hiesige Zentralbank derzeit ihre Geldpolitik lockert.
Meituan-Aktien (HK:3690) brachen in Hongkong um 11,2 % ein, während Tencent Holdings (OTC:TCEHY) um 4,3 % nachgaben. Alibaba ADRs wurden vorbörslich um 1,4% niedriger gehandelt. Pinduoduo (NASDAQ:PDD) und Bilibili waren im US-Frühhandel ebenfalls schwächer. Didi ADRs (NYSE:DIDI) verloren 1,4 %.
Die Öffentlichkeit soll bis zum 20. Januar ihre Ansichten zu den Vorschlägen der chinesischen Cyberspace-Behörde kundtun.
Laut Reuters erfordern die Vorschläge der CAC, dass App-Betreiber eine Sicherheitsbewertung durchführen müssen, bevor sie "neue Technologien, neue Anwendungen und neue Funktionen" einführen, die Einfluss auf die öffentliche Meinung nehmen können.
Laut der Regulierungsbehörde dürfen App-Anbieter weder Aktivitäten durchführen, die die nationale Sicherheit gefährden, noch die User zwingen, unwichtige persönliche Informationen preiszugeben.
News-Apps benötigen Lizenzen, die ihnen die Erlaubnis zur Verbreitung von Nachrichten erteilen, so die Behörde.
Am Dienstag verabschiedete die CAC neue Regeln, die eine strengere Regulierung von Plattformunternehmen mit mehr als 1 Million Nutzern vor einer Börsennotierung in Übersee vorsehen. Das Gesetz tritt nächsten Monat in Kraft.
Die neuen Regeln stehen im Einklang mit einer Reihe von Maßnahmen, die chinesische Behörden im letzten Jahr zum Schutz der Daten ihrer Bürger unternommen haben, die sie nur ungern mit ausländischen Aufsichtsbehörden wie der U.S. Securities and Exchanges Commission teilen. Aufgrund dieser Bedenken musste Didi seine Notierung an der New Yorker Börse einstellen.