***UPDATE***: Chinas Börsenaufsicht CSRC zu Ant-Börsengang: Keine Arbeiten an neuem IPO-Anlauf
Investing.com - Für Alibabas Ant Group könnte es doch noch mit einem Börsengang klappen. Chinesische Finanzaufsichtsbehörden haben laut mit der Angelegenheit vertrauten Personen Gespräche über einen möglichen Relaunch des Börsengangs der Ant Group aufgenommen. Bloomberg hatte als erstes darüber berichtet. Dies sei eines der bisher deutlichsten Signale dafür, dass die Behörden des Landes von dem Crackdown gegen die chinesische Tech-Industrie ablassen, der mit dem Scheitern des größten Börsengangs der Welt vor fast zwei Jahren begann.
Die chinesische Wertpapieraufsichtsbehörde (China Securities Regulatory Commission) habe ein Team eingesetzt, das die Pläne des Fintech-Riesen für dessen Aktienverkauf neu bewerten solle, sagte eine der Personen, die aufgrund vertraulicher Informationen nicht namentlich genannt werden wollte, wie Bloomberg berichtete. Zudem stünden die Behörden kurz vor der Erteilung einer lang erwarteten Lizenz an Ant, die den Weg für einen Börsengang ebnen und den Finanzdienstleister mehr wie eine Bank regulieren würde, so die Personen.
Die chinesische Wertpapieraufsichtsbehörde prüfe zunächst die Pläne von Ant für eine Börsennotierung in Shanghai, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Eine weitere Person sagte, das Unternehmen plane ein Dual-Listing in Shanghai (SS:688688) und Hongkong (HK:6688).
Anfang November 2020 platzte der Börsengang der Ant Group. Chinesische Aufseher machten vor dem geplanten Debüt an den Börsen in Shanghai und Hongkong dem Zahlungsabwickler einen Strich durch die Rechnung. Zur Begründung hieß es damals, der Konzern erfülle die Voraussetzungen für die 37 Milliarden Dollar schwere Emission nicht, wie der Betreiber des Zahlungsdienstleisters Alipay damals eingestehen musste. In der Folge begannen die Aktien des Ant-Großaktionärs Alibaba (NYSE:BABA) einen brutalen Ausverkauf, der bis vor kurzem andauerte und den Kurs gegenüber seinem Rekordhoch um bis zu 77 Prozent einbrechen ließ.
Kürzlich jedoch stabilisierte sich der Aktienkurs von Alibaba und kletterte nach einem Bericht des Wall Street Journal, wonach die Behörden ihre Überprüfung des Ride-Hailing-Anbieters DiDi Global (NYSE:DIDI) bald abschließen und das Verbot der Aufnahme neuer User beenden könnten. Dies werteten die Märkte ebenfalls als ein Zeichen dafür, dass Peking sein hartes Durchgreifen gegen den chinesischen Technologiesektor allmählich mildert.
Allein in den letzten drei Tagen erholte sich Alibaba um satte 20 Prozent auf 119 Dollar. Vorbörslich am Donnerstag ging es für den E-Commerce-Giganten um weitere 4 Prozent auf 124,54 Dollar nach oben.
Der Hang Seng Tech-Index rückte im gleichen Zeitraum um 4,70 Prozent vor, der Golden Dragon China (NASDAQ:PGJ) um 9,32 Prozent.
Die US-Investmentbank Jefferies erachtet den chinesischen Softwaresektor als einen "äußerst attraktiven Bereich" für Anleger, die sich nun in China engagieren wollen. Den Analysten zufolge lässt der Rebound der letzten Tage darauf hoffen, dass die Bewertungstalsohle bereits durchschritten wurde.
"Unsere Top-Picks sind: 1) Baosight (SS:600845), 2) Supcon (SS:688777), 3) Yonyou (SS:600588)/Kingdee (HK:0268) und 4) Glodon (SZ:002410)", hieß es in einer Kundenmitteilung.