Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Die Aktie von Amazon (NASDAQ:AMZN) brach am Freitag im vorbörslichen Handel um 6,0 % ein, nachdem die Umsatzzahlen des Unternehmens für das zweite Quartal zwar solide ausgefallen waren, aber Anzeichen für eine Verlangsamung des Wachstums zeigten.
Konjunkturhilfen, niedrige Zinssätze und die Angst vor dem Virus haben in den letzten fünf Quartalen zu Rekordumsätzen bei Lebensmitteln, Gadgets, Fitnessgeräten und Möbeln geführt. Eine Abschwächung des rasanten Umsatzwachstums war nach einem noch nie dagewesenen Kaufrausch eigentlich vorauszusehen.
Doch der Rückgang des Nettoumsatzwachstums von 44 % im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres und von 40 % im Zeitraum April-Juni 2020 auf nunmehr 27 %, kam für den Markt doch überraschend.
Die Vorverlegung des Prime Day in den Juni hat den Umsatz nicht wesentlich angekurbelt. Ohne den Prime Day lag der Umsatz seit dem 15. Mai nur im mittleren Zehnerbereich, wurde Amazons Chief Financial Officer Brian Olsavsky von Reuters zitiert
Der Nettoumsatz belief sich auf 113,1 Milliarden Dollar. Die Erwartungen der Analysten von 115,33 Milliarden Dollar wurden damit verfehlt, was für das Unternehmen ein ungewöhnlicher Misserfolg ist.
JPMorgan (NYSE:JPM), Morgan Stanley (NYSE:MS), Piper Sandler und UBS haben alle ihre Kursziele für Amazon-Aktien gesenkt. Es zeichnet sich ab, dass der Vorstandsvorsitzende Andy Jassy, der erst diesen Monat die Nachfolge von Jeff Bezos angetreten hat, mit schwierigen Zeiten rechnen muss.
Die Amazon Web Services (AWS) profitieren weiterhin vom digitalen Wandel, da immer mehr Nutzer online gehen, während Unternehmen auf der Suche nach Cloud-Diensten sind, um ihren Ansprüchen gerecht zu werden.
Der Umsatz von AWS stieg um 37 % auf 14,8 Milliarden Dollar.
Im Juni-Quartal erhöhte der Konzern seinen Nettogewinn gegenüber dem Vorjahr um 48 % auf 7,77 Milliarden Dollar. Der verwässerte Gewinn pro Aktie lag bei 15,12 Dollar und übertraf damit die Erwartung der Analysten von 12,24 Dollar.
Amazon erwartet nun für das dritte Quartal einen Nettoumsatz zwischen 106 und 112 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 10 bis 16 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.