Investing.com -- Die Kinokette AMC Entertainment (NYSE:AMC) hat sich in einer von einigen Investoren angestrengten Sammelklage auf einen Vergleichsvorschlag geeinigt. Dieser hat dazu geführt, dass sich die Differenz zwischen dem Kurs der Stamm- und Vorzugsaktien des Unternehmens am Dienstag im US-Frühhandel merklich verringert hat.
Laut AMC führt dieser Schritt zur Aufhebung einer damit zusammenhängenden Status-quo-Anordnung und ermöglicht die Umwandlung von Vorzugsaktien in Stammaktien.
In einem Dokument an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC erklärte sich AMC zu Vergleichszahlungen in Form von Stammaktien bereit. Im Rahmen der Vereinbarung zahlt das Unternehmen eine Stammaktie für je 7,5 Aktien, die sich im Besitz der Kläger befinden. Den Anwälten der Kläger zufolge belaufen sich die Zahlungen an ihre Klienten auf über 100 Millionen Dollar.
Die Vorzugsaktien (NYSE:APE), die unter dem Börsenkürzel "APE" gehandelt werden, wurden erstmals im vergangenen August ausgegeben, nachdem sich die AMC-Aktionäre geweigert hatten, weitere Kapitalerhöhungen zu unterstützen. Die Anteilseigner von AMC verklagten daraufhin den Konzern und seine Führungskräfte mit der Begründung, dass die Schaffung der Vorzugsaktien es dem Unternehmen ermöglichte, die Stammaktionäre zu umgehen, die sich gegen eine weitere Verwässerung aussprachen.
Die Ankündigung ließ die als AMC gelisteten Stammaktien am Dienstagmorgen bis 14.45 Uhr um mehr als 24 % auf 3,75 Dollar abstürzen, die Vorzugsaktien von APE sprangen dagegen um mehr als ein Fünftel auf 1,82 Dollar nach oben. Das Kürzel "APE" ist eine Anspielung auf die Spekulationswut der im Internet organisierten Kleinanleger im Reddit-Forum wallstreetbets, die sich selbst mitunter ebenfalls als "Ape" (also "Affe") bezeichnen. Auf Internet-Plattformen wie Reddit und in sozialen Medien sprachen sich die Privatanleger in den letzten zwei Jahren ab, bestimmte Aktien zu kaufen und damit für deutliche Kursgewinne zu sorgen.
Letzten Monat stimmten die AMC-Investoren für die Durchführung einer Aktienzusammenlegung im Verhältnis 1:10 und die Umwandlung von APE-Aktien in Stammaktien. Von dem Beschluss wurde allgemein erwartet, dass er es AMC ermöglichen würde, durch Aktienverkäufe und eine größere Anzahl von Aktien Mittel zu beschaffen und Schulden zu tilgen.
von Scott Kanowsky