LONDON (dpa-AFX) - Das steigende Zinsniveau macht den Strategen der US-Bank Goldman Sachs zunehmende Sorgen. Das Team von Anlagestrategen um Analyst Anders Nielsen rechnet angesichts der deutlich verbesserten Wachstumsraten mit einem Renditeanstieg bei Staatsanleihen und das könnte einen temporären Ausverkauf bei Aktien nach sich ziehen. Übergeordnet versuchten die Analysten von nachhaltigem Wachstum und steigenden Ausschüttungen an Eigenkapitalgeber zu profitieren.
Angesichts dieses Zinsszenarios sei das Chance-Risiko-Verhältnis für Aktien allerdings kurzfristig weniger attraktiv, betonte das Strategen-Team um Nielsen. Daher hätten sie ihre Einstufung auf eine kurze Sicht von drei Monaten auf "Neutral" reduziert. Langfristig blieben sie aber positiv für Aktien. Sie stellten auf Sicht von zwölf Monaten die am besten positionierte Anlageklasse. Goldman bleibt auf "Overweight".
Bei Rohstoffen seien wegen der verschiedenen Angebotsverhältnisse auf den stark differenzierten Märkten ganz unterschiedliche Entwicklungen zu erwarten - insgesamt bleibt Goldman für die Anlageklasse "Neutral". Für Anleihen sind die Experten indes besondere skeptisch: Sie stuften Unternehmensanleihen für die kommenden drei und zwölf Monate auf "Underweight" ab und raten auch Staatsanleihen unterzugewichten.