FRANKFURT (dpa-AFX) - Die US-Investmentbank Merrill Lynch traut den Aktien von Hochtief (XETRA:HOTG) nach den Kursgewinnen der vergangenen Monate vorerst keine großen Sprünge mehr zu. Trotz der sich verbessernden Geschäftstrends bei dem Baukonzern wäre auf dem aktuellen Kursniveau ein weiterer, deutlicher Kursanstieg nur schwer zu rechtfertigen, schrieb Analyst Marcin Wojtal in einer Studie vom Montag.
Vor diesem Hintergrund stufte der Analyst die Papiere von "Buy" auf "Neutral" ab, gleichwohl er das Kursziel um 1 auf 81 Euro anhob. Im Vergleich zum Kurs von 77,49 Euro gegen Montagmittag sieht er damit noch viereinhalb Prozent Luft nach oben.
Den Anlegern, die immer noch an Hochtief Gefallen finden, rät Analyst Wojtal die Aktien des Mehrheitseigners ACS zu kaufen. Ungefähr 30 Prozent des Eigenkapitalwertes des spanischen Baukonzerns stammten von dessen Hochtief-Beteiligung. Zudem biete ein Investment in ACS zu einem gewissen Teil Zugang zu den gleichen Trends wir Hochtief. Dennoch habe sich der ACS-Kurs in den vergangenen zwölf Monaten deutlich schlechter entwickelt als der Kurs von Hochtief.
Eine Übernahmeofferte durch ACS hält der Experte für unwahrscheinlich. Da die Spanier ihre Beteiligung inzwischen auf mehr als 60 Prozent ausgebaut hätten, werde Hochtief zwar von Marktteilnehmern als Akquisitionsziel gesehen. Allerdings werde ACS wohl kaum eine Übernahmeprämie für Minderheitsanteile bieten.
Vielmehr dürfte ACS die Beteiligung weiter schrittweise aufstocken. Strategisch wäre das nach Einschätzung von Wojtal sinnvoll. So würde ein geringerer Anteil der Dividende an Minderheitsaktionäre abfließen und der Gewinn je Aktie von ACS würde vermutlich steigen.