FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hausse am Aktienmarkt könnte den Dax (DAX) dem Analysehaus Sentix zufolge in den kommenden Monaten bis auf 14 000 Punkte tragen. Auf dem Weg dahin sollte der deutsche Leitindex die Marke von 13 000 Punkten bis Ende Juni erreichen, schrieb Geschäftsführer Manfred Hübner in einer Studie vom Dienstag. Tempomacher bleibe weiterhin die Geldpolitik der Notenbanken. Im Herbst drohten dann allerdings empfindliche Rückschläge.
So ist die Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB) ein wesentlicher Treiber der Kursgewinne der vergangenen Monate. Allein im ersten Quartal stieg der Dax um rund 22 Prozent. Das Anleihekaufprogramm der EZB spült jeden Monat bis zu 60 Milliarden Euro in die Märkte - einen guten Teil davon legen Investoren auf der Suche nach Rendite in Aktien an.
So geradlinig wie in den ersten Monaten des Jahres wird die Hausse sich laut Hübner dennoch nicht fortsetzen. Eine Korrektur, also ein zwischenzeitlicher Rücksetzer, sei denkbar. Hinzu komme, dass ein "Grexit" - also das Ausscheiden Griechenlands aus der Währungsunion - konkrete Formen annehme. Spürbare Kurseinbußen seien dann wahrscheinlich. Mit nachhaltig negativen Auswirkungen rechnet der Experte aber nicht. Die Anleger müssten sich lediglich an ein derartiges Ereignis gewöhnen.
Insgesamt hält Sentix einen Dax-Stand von 14 000 Punkten im zweiten Halbjahr für möglich. Allerdings drohten im Herbst empfindliche Rückschläge, die durch steigende Risiken an den Anleihemärkte erzeugt würden. Dort drohten größere Turbulenzen. Viele institutionelle Anleger seien in diesen investiert, obwohl sie diese offenbar für überbewertet hielten. So können Anlageregeln Fondsmanagern etwa bestimmte Wertpapierquoten vorschreiben. Hinzu kommen teilweise regulatorische Auflagen.
Wenn aber Investoren, im Wissen einer Überbewertung, ihre Positionen hielten oder sogar noch aufstockten, bestehe eine latente Crash-Gefahr, schrieb Hübner. Am Ende könnten dann alle gleichzeitig zum Ausgang streben, der dann wohl zu schmal sein dürfte.