Investing.com - Eine neue Corona-Variante versetzt die Aktienmärkte zum Wochenschluss in Angst und Schrecken. Die US-Aktienfutures stehen deutlich unter Druck, wenngleich sich das Handelsvolumen aufgrund des gestrigen Thanksgiving-Feiertages und des heutigen verkürzten Handelstages (bis 19:00 Uhr) in Grenzen hält.
Bis 7.00 Uhr MEZ verlor der Dow-Jones-Future um 1,33 Prozent oder 476 Punkte und der S&P-500-Future fiel um 1,11 Prozent auf 4.656,70 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq-100-Future geht es weniger stark nach unten, aber immer noch 0,64 Prozent auf 16.302 Punkte.
Der VIX, der im Anlegerjargon auch gerne als Angstbarometer bezeichnet wird, legte um mehr als 8 Prozent auf 21,83 Indexstellen zu.
Die erhöhte Risikoaversion an den Finanzmärkten äußerte sich auch in einer hohen Nachfrage nach dem als sicherer Hafen geltenden japanischen Yen. Sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch gegenüber dem Euro legte die Währung um 0,62 Prozent bzw. 0,44 Prozent zu.
Die Abwärtsbewegung an den Aktienmärkten setzte ein, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstagabend vor einer neuen in Südafrika entdeckten Variante des Coronavirus warnte. Großbritannien hat daraufhin den Flugverkehr aus sechs afrikanischen Ländern vorübergehend eingestellt.
Die als B.1.1.529 bezeichnete Variante wurde nach Angaben der WHO in Südafrika in geringer Zahl nachgewiesen.
"Wir wissen noch nicht sehr viel darüber. Was wir wissen, ist, dass diese Variante eine große Anzahl von Mutationen aufweist. Und die Sorge ist, dass sich so viele Mutationen auf das Verhalten des Virus auswirken können", zitierte CNBC die COVID-19-Beauftragte der WHO, Dr. Maria van Kerkhove.
Als Reaktion auf die Schlagzeilen machen die Renditen für Staatsanleihen genau das, was sie angesichts der gestiegenen Risikoaversion für gewöhnlich eben so tun: sie fallen. Für die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen, die Anfang der Woche in der Spitze bis auf 1,65 Prozent gestiegen war, ging es am Freitag um fast 10 Basispunkte nach unten auf 1,546 Prozent.
Aus Furcht vor neuen Lockdowns und anderen Restriktionen zur Bekämpfung der neuen Corona-Variante und der daraus resultierenden geringeren Ölnachfrage aufgrund einer nachlassenden Wirtschaftstätigkeit gaben die Ölpreise am letzten Handelstag der laufenden Woche deutlich nach. Der Preis für die US-amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 3,15 Prozent auf 75,91 Dollar pro Barrel, und der Preis für die Nordseesorte Brent verbilligte sich um 2,57 Prozent auf 80,11 Dollar.